Was Eltern angesichts des veränderten (Fern-)Sehangebots beachten sollten

Das Fernsehangebot für Kinder hat sich verändert. Das Free-TV bietet inzwischen vier Kindersender an: den öffentlich-rechtlichen Kinderkanal KIKA, Nickelodeon, SUPER RTL und den Disney Channel. Das so genannte Vollprogramm hat die Sparte des Kinderfernsehens damit fast vollständig ausgelagert. Lediglich die Öffentlich-Rechtlichen bieten vormittags am Wochenende noch einzelne Kinderangebote.

Die Zugangswege zu den klassischen Formaten des Kinderprogramms haben sich verändert und dadurch auch die Mediennutzung der Kinder. Das mobile Internet, eine größere Ausstattung der Familien mit mobilen Geräten und die fortschreitende Digitalisierung bringen diese neuen Zugänge für Kinder hervor:

  • neue Fernseher: Smart TVs, also Fernseher mit Computer-/Internet-Funktionen,
  • Apps auf Smartphone und Tablet sowie
  • sowie Video-on-Demand-Angebote auf Computer, Laptop oder TV mit Zusatzgeräten, das sind "Videos auf Abruf" von verschiedenen Online-Diensten.

Dazu kommen Angebote über Videokanäle wie Youtube und selbsterstellte Videos. Besonders Tablets dienen zum Anschauen der Angebote. Zum Einsatz kommt hierbei die Streaming-Funktion: ein Verfahren, mit dem Video- und Audiodaten so aufbereitet werden, dass sie schon während des Herunterladens aus dem Internet betrachtet oder angehört werden können. Beim Streaming muss der Nutzer also nicht abwarten, bis eine Audio- oder Video-Datei komplett übertragen ist.


Die Erweiterung der Angebotsmöglichkeiten weckt durchaus ein größeres Interesse der Kinder. Besonders Youtube und die Verlinkungen von weiteren Angeboten fördern den Wunsch nach einer weiteren oder längeren medialen Nutzung. Eltern, die die Vielfalt in der Mediennutzung der Kinder befürworten, müssen mit diesem gesteigerten Interesse der Kinder umgehen und auch umgehen lernen.

Gerade weil die Fernsehnutzung neue Formen beinhalten, benötigen Kinder entsprechende Regeln, die die Nutzungsdauer, das Medium selbst und die zur Verfügung gestellten Inhalte klar festlegen. Die gemeinsame Nutzung eines Tablets als Familiengeräts kann dabei hilfreich sein. Die Anschaffung eigener Geräte für das Kinderzimmer sollte wohl bedacht werden, da Kinder mit eigenen Geräten diese auch häufiger nutzen. Die Nutzung von Video-on-Demand-Angeboten wird weiter ansteigen.

Streaming-Dienste

Auf der folgenden Seite erhalten Sie tiefergehende Informationen über Streaming-Dienste, darunter auch einen Überblick über aktuelle Anbieter.

Hintergrundinformationen

  • streaming = engl. für strömen
    Fernsehserien, Sendungen und Filme aus dem Internet laden und auf einem Computer, Smartphone oder Fernseher anschauen. Video on Demand  = Video auf Abruf, individuelle Programmgestaltung zuhause und unterwegs.
  • Wo finde ich die gewünschte Sendung?
    - Mediatheken des Fernsehsenders, teilweise kostenloses Angebot
    - kommerzielle Anbieter (kaufen oder leihen, Möglichkeit von Abos)
  • Technische Voraussetzungen
    - eine Internetverbindung
    - schnelle Netz garantiert ein gute Bildqualität (mind. 2 Megabits pro Sek. (Mbit/s) für Standard-SD-Auflösung, mind. 6 bis 16 Mbit/s für Filme in HD-Qualität)
  • Streamen mit dem Fernseher?
    - mit einem HDMI-Kabel die Verbindung zwischen Computer und Fernsehgerät herstellen
    - mit einem internetfähigen sog. Smart-TV direkt online gehen, Apps von Streaming Anbietern sind ggf. schon vorinstalliert
    - installieren von einer sog. Set-Top-Box als Zusatzgerät und mit dem eigenen Router im Haushalt verbinden (Kosten etwa 40 € bis 100 €)

Weitere Informationen

Knop, Karin (2015): "Mama Muh kenn' ich aus'n iPad" - Wie Kinder heute fernsehen. Ein Interview mit Nadine Kloss, FLIMMO. In: merz. medien+erziehung. Zeitschrift für Medienpädagogik. 59. Jahrgang. Nr.4, August 2015. München. Kopaed Verlag.

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