Ab welchem Alter darf Facebook genutzt werden?

Die Nutzungsbedingungen von Facebook erlauben die Nutzung der Community erst ab 13 Jahren. Zudem verlangt die 2018 in Kraft getretene Datenschutzverordnung: Jugendliche zwischen 13 und 16 Jahren benötigen bei die Zustimmung der Eltern, wenn sie sensible Daten teilen und dass sie diese personalisierte Werbung bekommen dürfen.  

Die Beliebtheit von Facebook hat unter Kindern und Jugendlichen mittlerweile abgenommen. Doch noch immer nutzen viele Kinder zwischen 10 und 12 Jahren das Netzwerk. Die erste Anmeldung von Kindern bei Facebook erfolgt durchschnittlich mit 10,3 Jahren (KIM-Studie 2016, S. 41).  

Angesichts der Gefahren ist es aber ratsam, das von Facebook selbst vorgegebene Mindestalter einzuhalten. Sollten Eltern trotzdem triftige Gründe haben, ihrem Kind einen Facebook-Account vor dem 13. Geburtstag zu erlauben, sollten umso stärker die Sicherheitshinweise des Internet-ABC (siehe unten) beachtet werden.


Welche Gefahren gibt es bei der Nutzung von Facebook?

Facebook ist ein soziales Netzwerk für Erwachsene, das nicht auf die Nutzung von Kindern ausgelegt ist. Jüngeren Kindern dürfte es schwerfallen zu überblicken,

  • welche Funktionen und Möglichkeiten es gibt, mit anderen (auch völlig fremden) Menschen in Kontakt zu geraten – und welche Konsequenzen das hat,
  • warum es (technische) Einstellungen gibt, mit denen der Nutzer festlegen kann, wer das, was er von sich preisgibt, lesen darf,
  • welche Gefahren (zum Beispiel aus dem Bereich Datenschutz, aber auch Cybermobbing und gezielte Fehlinformationen) es gibt.

Kurz: Facebook ist kein sicherer Ort für Kinder!

Spaß und Unterhaltung in sozialen Netzwerken entstehen dadurch, dass man sich mit anderen austauscht, etwas von sich preisgibt – sich vernetzt! Und gerade darin liegt die Gefahr: In dem riesigen Netzwerk tummeln sich viele Menschen, gleichzeitig sind persönliche Daten schnell preisgegeben: Rasch werden von Kindern der echte Name, Adresse, Telefonnummer oder andere private Angaben gepostet. Auch private Fotos gehören dazu.

Nur: Was einmal im Netz steht, lässt sich kaum wieder entfernen und bietet leider auch Angriffsfläche für Mobber und andere Menschen mit bösen Absichten.

Doch nicht nur für die eigene Privatsphäre lauert Gefahr: Auch die Inhalte anderer sind auf Facebook nicht immer für Kinder geeignet. Außerdem werden verbotene Inhalte oft erst nach längerer Zeit durch die Administratoren entdeckt und gelöscht, und über Verlinkungen kommt man schnell auf andere, jugendgefährdende Seiten.


Gibt es für Kinder Communitys wie Facebook?

Ein Soziales Netzwerk wie Facebook mit seinen zahlreichen Funktionen gibt es für Kinder nicht. Aber es existieren einige kleinere Communitys zu bestimmten Themen. Im Mittelpunkt steht hier allerdings nicht, dass man sich persönlich präsentiert.

  • Kindersache/juki
    Auf dieser Internetseite können Kinder von 8 bis 17 Jahren ein eigenes Profil erstellen, Geschichten und eigene Artikel schreiben, Trickfilme erstellen, eigene Videos hochladen, Witze erzählen und andere Beiträge bewerten und kommentieren. Videos, die dort geteilt werden, können ohne Anmeldung gesehen und bewertet und kommentiert werden. Zum Teilen eines Videos musst man sich per Mail mit Erlaubnis der Eltern anmelden.
    https://www.kindersache.de/bereiche/spiel-spass/community/wie-melde-ich-mich-auf-kindersache
     
  • Knipsclub
    Der Knipsclub ist eine Foto-Community für Kinder ab 8 Jahren. Hier können eigene Fotografien hochgeladen werden. Fotos, die dort geteilt werden, können nur von anderen angemeldeten Mitgliedern des Knipsclub gesehen werden. Eine Anmeldung ist nur dann möglich, wenn Eltern ihr Einverständnis geben. 
    ​​​​​​​https://www.knipsclub.de/club/mitglied-werden

Schritt für Schritt: Facebook-Sicherheitseinstellungen

Worauf sollte man bei der Registrierung und bei den Einstellungen achten? Das Internet-ABC hat dazu ein paar Unterseiten erstellt:

  • Registrierung
    Schon bei der Facebook-Anmeldung oder -Registrierung sollten bestimmte Einstellungen zur Sicherheit vorgenommen werden.
  • Persönliche Angaben
    Bei den persönlichen Angaben gilt gerade für junge Facebook-Anfänger: Möglichst wenige oder keine Angaben machen. Bei allen Angaben kann eingestellt werden, wer diese sehen kann.
  • Privatsphäre einstellen
    Diese Seite zeigt auf, welche Facebook-Einstellungen zur Privatsphäre bei Kindern und Jungendlichen sinnvoll sind.
  • Chronik und Markierungseinstellungen
    In der Chronik werden alle Daten angezeigt, die man zu seiner Person selbst veröffentlicht. Für jedes Element lässt sich festlegen, wer es sehen darf und wer nicht.
  • Unangenehme Nutzer blockieren
    Facebook bietet die Möglichkeit, jemanden gezielt zu blockieren. Damit kann man bestimmte Personen daran hindern, Kontakt aufzunehmen oder in die Chronik zu posten.
  • Einstellungen: Apps und Partner-Websites
    Facebook erlaubt seinen Partner-Websites den Zugriff auf die Daten eines Nutzers, sobald dieser eine dieser Partner-Websites aufruft. Das kann man unterbinden oder einschränken.
  • Werbung
    Profilbild oder Name können bei Facebook mit einer Werbeanzeige gekoppelt werden. Welche Einstellungen regeln den Umgang mit Werbung?

Zusammen die Welt der Netzwerke kennenlernen!

Lernmodul "Soziale Netzwerke: Facebook & Co."

Auf der Kinderseite vom Internet-ABC können sich Eltern zusammen mit dem Kind über das Thema "Soziale Netzwerke" schlau machen: Was ein solches Netzwerk eigentlich ist, worauf Kinder achten sollten und welche Gafahren bestehen.


Checkliste zur Sicherheit

Was kann ich für die Sicherheit meines jugendlichen Kindes bei Facebook tun?

  • Begleiten und im Gespräch bleiben
    Es ist wichtig, die Tochter oder den Sohn bei den ersten Schritten auf Facebook zu begleiten. Besprechen Sie gemeinsam Vor- und Nachteile und einigen Sie sich auf bestimmte Regeln. In der ersten Zeit darf ein wenig Kontrolle seitens der Eltern durchaus sein. Die Kontrolle sollte aber nicht hinter dem Rücken des Kindes stattfinden. Mit zunehmendem Alter können dann die Regeln gelockert werden, wenn die Eltern merken, dass der Nachwuchs sich verantwortungsvoll verhält und selbstbewusst mit auftretenden Gefahren umgeht. Wichtig: Bleiben Sie im Gespräch mit Ihrem Nachwuchs, seien Sie ein Ansprechpartner für die schönen und die schlechten Erfahrungen!
  • Privatsphäre selbst einrichten!
    Meist sind die Privatsphäre-Einstellungen vom Anbieter des Netzwerks auf öffentlich voreingestellt. Das heißt: Die ganze Welt liest mit! Deshalb ist es sehr wichtig, diese zu bearbeiten. Einstellungshilfen für andere Plattformen finden Sie hier: https://www.medien-kindersicher.de/startseite.
  • Privatdaten sind geheim!
    Generell gilt für Privates: Erst denken, dann posten! Name, Anschrift, Geburtstag, E-Mail-Adresse und Bankdaten gehören nicht ins Netz, schon gar nicht ins Profil! Meist werden solche Daten nur für kostenpflichtige Angebote verlangt oder es stecken Kriminelle dahinter. Auch für Spam und unerwünschte Werbung sind diese Daten Gold wert.
  • Apps & Co.
    Spiele, Quiz-Module, Chats oder Freunde-Finder sind beliebt und oft auch lustig. Sie sind aber meist Angebote von externen Anbietern, die ebenfalls Daten des Nutzers abfragen - aber sie übernehmen nicht automatisch die Privateinstellungen, die man in der Community festgelegt hat! Also: Einstellungen immer neu prüfen!
  • Rechte achten!
    Bevor ein Bild oder Video von einer Person ins Netz gestellt wird, fragt man nach! Auch andere Menschen haben eine Privatsphäre!
  • Freundschaftsanfragen!
    Freundschaftsanfragen von völlig Fremden sollte man ablehnen. Man kann nie genau wissen, wer sich dahinter verbirgt.
  • Blind-Dates!
    Finger weg von Treffen mit jemandem, den man nur über das Internet kennt! Das gilt v.a. für die jüngeren Facebook-Nutzer. Für ältere Jugendliche gilt: Einen öffentlichen Treffpunkt auswählen und jemanden mitnehmen!
  • Kritisch bleiben!
    In Netzwerken und im gesamten Netz kursieren viele Behauptungen, die sich als Wissen oder Information tarnen. Misstrauen ist angebracht! Das gilt bei Sachtexten, aber auch bei Postings zu privaten Themen im Netzwerk.
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