Was ist Fortnite?

Wenn Kinder und Jugendliche von "Fortnite" sprechen, meinen sie meist das Spiel "Fortnite Battle Royale". Es gibt Versionen für PC und Konsolen, aber auch für Mobilgeräte wie Smartphones oder Tablets.

Battle-Royal-Modus

Die Spielidee ist schnell erzählt: Es geht ums eigene Überleben – und nur der letzte Überlebende gewinnt. Der Spieler landet mit einem Fallschirm auf einer Insel. Ausgestattet mit einer Axt sucht er nach Rohstoffen wie Holz oder Steinen. Dabei gilt es, sich nicht von den anderen Mitspielenden erwischen zu lassen, da jeder gegen jeden spielt. Bis zu 100 Personen treten hier gegeneinander an, um sich gegenseitig aus dem Spiel zu kegeln: also auszuschalten, zu erschießen.

"Rette die Welt"-Modus

Neben dem Battle-Royal-Modus gibt es auch den Spielmodus "Rette die Welt". Hier kämpfen die Spielerinnnen und Spieler in einem kooperativen Spielmodus gegen Horden von Zombies. Das Ziel besteht darin, verschiedene Missionen zu erfüllen, Rohstoffe zu sammeln und Stützpunkte zu errichten.

Kreativmodus

Fortnite bietet auch einen Kreativmodus an. Hier können Spielerinnen und Spieler ihre eigenen Inseln erstellen, indem sie Bauwerke und Wege nach ihren Ideen gestalten.

Darf Ihr Kind Fortnite spielen?

Ab welchem Alter ist Fortnite geeignet?

Jugendschutz und Gewalt in Fortnite

Offiziell hat das Spiel die Altersfreigabe "ab 12 Jahre" (USK 12). Aber: Diese Angabe ist keine Altersempfehlung! Sie zeigt nur auf, dass ab 12 Jahren die Nutzung aus Jugendschutz-Sicht unbedenklich ist. Im Falle von Fortnite heißt das: Das Spiel dürfte Kinder ab 12 Jahren nicht verstören. Und tatsächlich fließt im Spiel – trotz der Ballerei – kein Blut und das Ganze kommt eher wie ein Comic daher.

Es ist jedoch kein Geheimnis, dass sich viele nicht an die Altersfreigabe der USK halten: Schon Grundschulkinder spielen Fortnite, sofern sie ein Smartphone oder eine Spielkonsole haben.

Überforderung und Gruppendruck bei Fortnite-Missionen

Abgesehen vom Aspekt "Jugendschutz und Gewalt" sollten Eltern allerdings bedenken, dass das Spiel Jüngere auch von der Aufgabenstellung deutlich überfordern kann. Wer es immer wieder versucht, zu gewinnen (also als Letzter "durchs Ziel zu gehen"), und immer wieder scheitert, ist frustriert – vor allem dann, wenn Freunde viel länger spielen dürfen und dadurch mehr Erfolge vorweisen können. Besonders im Battle-Royal-Modus können manche Kinder aggressiv reagieren.

Brutale Spiele und Videos und ihre Wirkung auf Kinder

Gewalt im Internet: Wo genau kommen Kinder damit eigentlich in Berührung? Wie viel oder welche Art von Gewalt in Spielen und Filmen vertragen Kinder? Ist das alles harmlos? Oder müssen Eltern strenger solche Unterhaltungsformen unterbinden?

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Kostenfallen

Fortnite ist in allen Funktionen kostenlos erhältlich. Das Spiel enthält jedoch viele Aufforderungen, Geld auszugeben, beispielsweise für Skins oder Waffen. Diese können nur mit der spieleigenen Währung V-Bucks erworben werden, die mit echtem Geld gekauft werden muss.

"Free-to-play"-Prinzip in Fortnite

Um eine möglichst hohe Nutzungszahl in einem Spiel zu erreichen, muss die Hürde extrem niedrig sein. Hilfreich dafür ist das das Prinzip "Free-to-play": Es muss nichts bezahlt werden. Kostenlose Spiele mit einem gewissen Coolness-Faktor finden über Mund-zu-Mund-Propaganda schnell eine riesige Anhängerschaft. Eigentlich gibt es in Wellen immer wieder ein Spiel, das besonders angesagt ist. Früher war das "Clash of Clans", dann "Pokémon Go". Fortnite reiht sich da nun mühelos ein.

Achtung bei In-App-Käufe für Fortnite-Skins!

Nur ist kostenlos nicht immer kostenlos. Zwar muss niemand etwas kaufen, um überhaupt oder schneller im Spiel voranzukommen. Aber viele Kinder und Jugendliche möchten ihre Heldinnen und Helden mit angesagten "Skins" (Kleidung und mehr) ausstatten – und die kosten Geld, das, wie gesagt, die Spielerinnen und Spieler offensichtlich auch gern dafür ausgegeben.

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Cybergrooming, Beleidigungen, Datenschutz

Je nach Sicherheitseinstellungen kann es in Fortnite vorkommen, dass andere Spielerinnen und Spieler von Fremden per Spielchat kontaktiert werden. Dies kann zu Cybergrooming, Beleidigungen und der Herausgabe persönlicher Informationen führen.

Aus diesen Gründen empfehlen einige Medienpädagoginnen und Medienpädagogen ein Mindestalter von 14 Jahren.

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Fortnite verbieten?

Oben genannte Gründe sprechen dagegen, Kinder unter 12 Jahren Fortnite spielen zu lassen. Manche Eltern sind zudem grundsätzlich mit dem Spielprinzip (andere erschießen, um selbst zu überleben) nicht einverstanden oder finden Fortnite zu grausam oder zu kriegerisch.

Und ja, Eltern dürfen auch etwas verbieten, wenn sie meinen, dass es der Entwicklung des Kindes schaden kann. Aber dies sollte gegenüber der Tochter oder des Sohnes in einem ruhigen Gespräch erklärt werden. Vielleicht hilft es auch, sich frühzeitig mit den Eltern der Freunde zusammenzusetzen und ein gemeinsames Vorgehen abzusprechen.

Fortnite verstehen – das Kind verstehen!

Lassen Sie sich Fortnite von Ihrem Kind erklären.

Keine Sorge: Niemand muss Fortnite persönlich spielen, um das Spiel in seinen Abläufen zu begreifen. Es kann aber nicht schaden, sich sowohl das Spielziel als auch die Mechanik von der Tochter oder dem Sohn erklären zu lassen. Dabei können auch viele Rückfragen gestellt werden. Um Missverständnisse zu vermeiden: Hier geht es weniger darum, Verständnis für Fortnite, sondern eher für das Kind zu entwickeln.

Warum spielen Kinder Fortnite?

Spannung und Adrenalin in Fortnite

Das Spiel ist einfach spannend und sorgt für reichlich Adrenalin: Kann ich mich vor anderen gut verstecken?

Fortnite als Survival- und Strategiespiel

Entwickle ich clevere Strategien, um anderen zu entwischen? Bin ich gut genug, um bis zum Schluss durchzustehen?

Freundschaften über Fortnite 

Ein weiterer Anreiz besteht darin, dass mit Freundinnen und Freunden gemeinsam gespielt werden kann. Gegen echte Mitspieler anzutreten ist zudem reizvoller, als sich an gegnerischen Teams abzuarbeiten.

Intuitives Gamedesign in Fortnite

Das futuristische Design und die recht simple Aufgabenstellung erlauben immer wieder neue Durchläufe, in denen verschiedene Taktiken ausprobiert werden. Keine Runde gleicht der vorigen.

Erklären Sie Ihrem Kind Ihre Befürchtungen.

Wenn Eltern sich dazu entschieden haben, dass das eigene Kind Fortnite spielen darf, sollten Sie sich zunächst mit ihm zusammensetzen: Erklären Sie Ihrem Kind Ihre Befürchtungen. Einigen Sie sich darauf, Fortnite erst einmal zur Probe zu spielen.

Beobachten Sie Ihr Kind, wenn es Fortnite spielt.

  • Gibt es beständig Streit um die Länge des Spielens?
  • Hat mein Kind in bestimmten Situationen in Fortnite Angst, also nicht nur eine dem Spiel angemessene Anspannung?
  • Neigt mein Kind dazu, nicht aufhören zu können?

Stellen Sie mit Ihrem Kind verbindliche Regeln zum Spielen von Fortnite auf.

Am Ende sollten in der Familie Regeln aufgestellt werden: Jeder sollte wissen, was erlaubt ist und was nicht.

Mediennutzungsvertrag

Um Konflikten aus dem Weg zu gehen und sich verbindlich zu einigen, erstellen Eltern und Kinder mit Hilfe dieses Online-Tools einen Vertrag. Gemeinsam legen Sie darin fest, welche Medien und Inhalte wie und wie lange genutzt werden dürfen.

Kindersicherung für Fortnite

Fortnite ist von der USK ab 12 Jahren freigegeben. Manche Expertinnen und Experten raten sogar dazu, Kindern das Spiel erst mit 14 Jahren zu erlauben. Die Realität sieht allerdings anders aus. Schon Grundschulkinder spielen Fortnite. Eine wirksame Altersprüfung bei der Installation gibt es nicht. Die Eltern sind also gefordert und sollten sich Gedanken machen, ob sie das Spiel freigeben.

In jedem Fall ist es sinnvoll, wenn Eltern ein paar Sicherheitseinstellungen am Gerät und im Spiel selbst vornehmen. Mit diesen Einstellungen können zumindest einige Gefahren des Spiels eingedämmt werden.

Geräteeinstellungen anpassen

Das beliebte Actionspiel Fortnite gibt es für mehrere Plattformen, für Android, die Nintendo Switch, die PlayStation, Xbox, Windows und iOS. Je nach Plattform können an dem Gerät unter "Einstellungen" oder "Weitere Einstellungen" für das Spiel Einschränkungen vorgenommen werden, zum Beispiel bei den In-App-Käufen. Fortnite ist zwar grundsätzlich "Free-to-play", also kostenlos. Dennoch gibt es gegen Bezahlung "Skins", also Bekleidung und mehr.

Kindersicherung: Einstellungen in Fortnite

Zusätzlich haben die Entwicklerinnen und Entwickler von Fortnite eine spezielle "Kindersicherung" entwickelt. Hier können Eltern ein paar Funktionen einschränken oder ausschalten und zur Absicherung eine 6-stellige Pin (Nummer) vergeben.

Kindersicherung für Fortnite

Um Fortnite zu spielen, wird der Epic Games Launcher verwendet, der auch eine Vielzahl anderer Spiele bietet. Eltern sollten daher die Kindersicherung im Launcher aktivieren. Eine detaillierte Anleitung dazu ist auf www.medien-kindersicher.de verfügbar.

Wie lange sollten Kinder am Bildschirm spielen dürfen?

Wenn Kinder von einem Spiel begeistert sind, finden sie oft kein Ende. Bei Fortnite ist diese Gefahr deutlich zu erkennen: Eine Runde dauert, wenn man weit kommt, ca. 40 Minuten. Und klar ist: Hat man es fast bis zum Ende geschafft, will man es gleich noch einmal probieren.

Gegen eine übertriebene Nutzung sollte ein festes Zeitlimit gesetzt werden, wie das bei allen Computerspielen notwendig ist. Kinder können sich oft nicht alleine regulieren. Sie brauchen Eltern, die die vorgegebenen Spielzeiten auch kontrollieren.

Sie möchten wissen, wie viel Zeit der Nachwuchs insgesamt vor dem Bildschirm (TV, Konsole, Computer und Smartphone) verbringen dürfen sollte?

Wie lange darf das Kind vor dem Bildschirm sitzen?

Wie viel Bildschirmzeit ist gut für mein Kind? Welche Folgen kann zu viel Bildschirmzeit haben? Und wie vermeide ich Streit um die Medienzeit?

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Merksätze zum Umgang mit Fortnite

  • Fortnite hat eine USK 12 – das ist schon mal eine gute Richtlinie für ein Mindestalter.
  • Ohne Regeln geht es nicht.
  • Vereinbaren Sie feste Spielzeiten und sorgen Sie für ihre Einhaltung!
  • Begleiten Sie Ihr Kind bei der Nutzung von Fortnite, auch wenn Ihnen Spiele solcher Art nicht gefallen.
  • Fortnite ist ein Actionspiel. Wenn Sie es verbieten, sollten Sie eine für das Kind nachvollziehbare Begründung liefern.

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Linktipps rund um Fortnite

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Haben Sie persönliche Fragen zum Umgang mit Medien in Ihrer Familie? Unser Projektpartner ZEBRA beantwortet Ihre Fragen zur Medienerziehung, zu Cybermobbing, zum Jugendmedienschutz u.v.m. hier: Weiterleitung zu ZEBRA.

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