Die Shell-Jugendstudie erscheint seit 1953 alle drei bis fünf Jahre und befragt Heranwachsende zwischen 12 und 25 Jahren. In der neuesten Untersuchung wurden mehr als 2500 Jugendliche nach verschiedenen Lebensbereichen befragt, u.a. auch nach ihren Vorlieben in der Freizeit und ihren medialen Nutzungsgewohnheiten. Die Ergebnisse geben insbesondere Lehrkräften und Eltern von Grundschulkindern einen Einblick auf die zukünftige Mediennutzung ihrer Kinder bzw. Schüler/innen.

Die wissenschaftliche Untersuchung zeigt auf, dass Jugendliche heute immer mehr Zeit im Netz verbringen und nicht mehr zwischen Online- und Offline-Aktivitäten unterscheiden. Das Internet von ihnen als ein sozialer Raum wahrgenommen, der auch dazu dient Freunde zu treffen, zu chatten und sich auszutauschen. Allein dieses Ergebnis ist für Erwachsenen nicht immer einfach zu verstehen und entspricht nicht unbedingt den eigenen Gewohnheiten der Mediennutzung.

Die befragten Jugendlichen nennen das Smartphone als das zentrale Werkzeug zum Zugang ins Internet und bewerten die mobilen "Alleskönner" als unverzichtbar für die alltägliche Mediennutzung. Da 99 Prozent der befragten Jugendlichen online sind, ist hier nahezu von einer Vollversorgung zu sprechen. Online sein zählt zu den Top 5 der Freizeitbeschäftigungen. Weitere Favoriten für die Freizeitgestaltung sind nach wie vor Freunde treffen, Musik hören und fernsehen.

Die favorisierten Angebote im Netz sind aktuell von den weltweiten Playern Google, Facebook und Apple dominiert. Und obwohl den Befragten die Problematik rund um Datenklau, Datenweitergabe und das Geschäft mit Daten bewusst ist, ist eine kritische Haltung nicht stark ausgebildet. Das Wissen um Risiken und Gefahren hält Jugendliche demnach nicht davon ab private Inhalte zu teilen. Bei den Facebook-Verweigerern ist der Anteil der 12- bis 14-Jährigen besonders hoch.

Konsequenzen für Eltern und Lehrkräfte

Für Eltern und Lehrkräfte zeichnen mit den Informationen aus der Shell-Studie Herausforderungen und Fragen im Erziehungsalltag ab, für die es keine pauschalen Antworten gibt. Das Smartphone ist seit etwa 15 Jahren als bezahlbares Gerät im Alltag vorhanden und scheint als Mittler zu medialen Inhalten als unbedingt notwendig in der Lebenswelt zu sein. Und auch bei jüngeren Grundschulkindern werden Begehrlichkeiten geweckt, um genau mit diesen Geräten einen Zugang in die Welt der „Großen“ zu bekommen. Hier gilt es den Kindern beim Einstieg in die multimediale Welt eine Unterstützung und Begleitung zu bieten.

Grundschulkinder sind mit der sicheren Handhabung von Smartphones meist schlicht überfordert. Natürlich können bereits junge Kinde Apps nutzen und die Geräte bedienen. Dennoch benötigen sie Hilfe beim Schutz privater Daten, bei der Einschätzung von App-Zugriffen auf das Gerät oder ein offenes Ohr bei Beleidigungen im Netz. Eine schrittweise und bewusste Begleitung erfordert bei Erwachsenen ein gewisses Grundlagenwissen, eine kritische Grundhaltung zu übermäßigen Medienkonsum und feste Regeln im familiären Alltag.

Für Lehrkräfte treten entsprechende Aufgaben im schulischen Alltag auf. Das Kennenlernen von Suchmaschinen für Kinder, technisches Know-how zu Virenscanner, Firewall und Updates gehören genauso dazu wie die Handhabung von Programmen zur Text- und Fotobearbeitung im Zusammenhang mit Kurzreferaten oder Recherchearbeiten zu einem Lernthema. Weitere Anregungen dazu sind über das Internet ABC zu finden.

Quellen:

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