Das Thema "Fake News" ist nicht neu – zu allen Zeiten gab es Nachrichten, die im Sinne der Regierenden oder der Mächtigen formuliert wurden und zumindest Teile der Wahrheit ausblendeten. In der heutigen Zeit haben solche Falschmeldungen jedoch eine andere Art von Macht bekommen. Sie werden über soziale Medien oder andere digitale Kanäle in Windeseile verbreitet – Social Bots, also technische Tools, sorgen für eine nochmalige Beschleunigung dieses Geschehens.

Diese Entwicklung löst bei vielen Menschen Besorgnis aus. Zu Recht, denn Fake News schaffen ein Klima, in dem alles möglich scheint, wenn es nur oft genug geschrieben und geteilt worden ist. Nachrichten aus seriösen Quellen gehen dabei oft unter oder werden nicht geglaubt, weil sie nicht ins eigene Weltbild passen.

Umso wichtiger ist es, dass Schülerinnen und Schüler Werkzeuge an die Hand bekommen, um Manipulationen zu erkennen – und lernen, wie der Wahrheitsgehalt von Nachrichten überprüft werden kann. Das niedersächsische Kultusministerium hat Unterrichtsmaterialien zum Thema "Fake News und Social Bots im digitalen Zeitalter" für die Sekundarstufe I und II erstellen lassen. Anhand von praktischen Beispielen lernen die Schülerinnen und Schüler, Quellen einzuschätzen und Texte, Bilder und Videos zu bewerten. Neben Arbeitsblättern, Linklisten und Beispieltexten erhalten Lehrkräfte hier vielfältige Impulse für die Gestaltung des Unterrichts.

Die Materialien sowie eine kostenlose App gibt es auf einer vom Ministerium eingerichteten Website. Dort finden sich auch viele weitere Möglichkeiten, das Thema zu bearbeiten. So wird der wohl bekannteste Fake der vergangenen Jahre aufgegriffen: der "Stinkefinger", den der damalige griechische Finanzminister Varoufakis angeblich in Deutschland gezeigt haben soll. Wie sich später herausstellte, war dieses Video von Jan Böhmermann verändert worden, um auf die Möglichkeiten der Verfälschung von bewegten Bildern hinzuweisen.