Neue JIM-Studie: Ergebnisse zur Mediennutzung 12- bis 19-Jähriger

Der Medienpädagogische Forschungsverbund Südwest hat für die neueste JIM-Studie "Jugend, Information, (Multi-) Media" wieder 12- bis 19-Jährige in Deutschland zu ihrem Medienumgang befragt. Das Internet-ABC hat ein paar interessante Aspekte herausgegriffen und dabei einen leichten Fokus auf die jüngeren Kinder (12 bis 13 Jahre) gelegt.

Medienausstattung in Familien 

Handys/Smartphones, Fernseher, Computer und Internetverbindungen sind in nahezu allen Familien der befragten Jugendlichen vorhanden. Der Besitz von Tablets hat im Vergleich zum Vorjahr noch einmal um 4 Prozent zugenommen und liegt nun bei 69 Prozent. Der Anteil der festen und tragbaren Spielkonsolen hat (sehr) leicht abgenommen. 

Fast alle Jugendlichen besitzen ein eigenes Mobiltelefon, die meisten ein internetfähiges Smartphone. Bei den 12- bis 13-Jährigen sind es immerhin 92 Prozent. Computer und Laptops besitzen immer weniger Jugendliche, allerdings sind es immer noch knapp 70 Prozent.

Mediennutzung

Täglich nutzen 93 Prozent der 12- bis 19-Jährigen das Smartphone, 89 Prozent das Internet (über alle möglichen Zugänge). Es folgen Musik hören (83 Prozent), Online-Videos (62 Prozent), Radio hören (55 Prozent) und Fernsehen (45 Prozent). 

Betrachtet man die regelmäßige Mediennutzung, so zeigt sich, dass das Fernsehen noch ziemlich "angesagt" ist: Dreiviertel der 12- bis 19-Jährigen tun dies immerhin mehrmals pro Woche. 40 Prozent lesen regelmäßig Bücher, 21 Prozent eine Tageszeitung (offline; online noch einmal 12 Prozent).

Und ja, das Smartphone wird auch zum Telefonieren genutzt: Ein Viertel der Jugendlichen nutzt es täglich (ein Fünftel der 12- bis 13-Jährigen), gut 50 Prozent täglich oder mehrmals die Woche. 

Themeninteressen – und: Wo informieren sich Jugendliche darüber?

Die befragten Jugendlichen gaben bei der Abfrage der Themeninteressen zuvorderst Infos zu persönlichen Themen, das Weltgeschehen, Ausbildung und Beruf sowie Musik an. Bezüglich Politik und Weltgeschehen vertrauen die meisten den Nachrichten in Fernsehen und Radio. Hinzu kommen Gespräche mit Freunden und der Familie und dann weitere Nachrichtenquellen im Internet. Facebook spielt hier nur noch am Rande eine Rolle – bei den Jüngeren (10 Prozent der 14- und 15-Jährigen) noch deutlich weniger als bei den Älteren (34 Prozent der 18- und 19-Jährigen).

Die Zeit vor dem Bildschirm 

An Schultagen sind die 12- bis 19-Jährigen ca. 3,5 Stunden täglich im Internet, die Jüngsten deutlich über 2 Stunden, die Älteren 4 Stunden. Vornehmlich wird die Zeit für die Kommunikation untereinander genutzt, es folgen die Unterhaltung, Spiele und das Informieren. Bei den Jüngeren ist das Spielen deutlich beliebter, bei den Älteren das Informieren.

Lieblingsangebote und wichtigste Apps

Zu den Lieblingsangeboten des Internets zählen YouTube, WhatsApp, Instagram und Snapchat. Es folgen Facebook, Google, Netflix, Amazon und Twitter. Bei den "wichtigsten Apps" sieht es etwas anders aus: Hier steht WhatsApp mit großem Abstand vorne, dahinter reihen sich Snapchat, Instagram und YouTube ein. Ein deutlicher Rückgang ist bei Facebook zu beobachten: Gerade die Jüngeren interessieren sich kaum noch für dieses Angebot.

Interessant ist, dass bereits 44 Prozent der 12- und 13-jährigen Jugendlichen Instagram, 31 Prozent Snapchat täglich oder mehrmals in der Woche nutzen. 

Nutzen dir Jüngeren YouTube, so sind für sie v. a. Let`s-Play-Videos (mit einem Schwerpunkt bei den Jungen) und "Comedy/lustige YouTuber" interessant.

Spiele

Computer-, Konsolen-, Online-, Tablet- und Handyspiele werden von 70 Prozent der 12- bis 13-Jährigen täglich gespielt, wobei auch hier ein deutliches Übergewicht der Jungen gegenüber den Mädchen festzuhalten ist. Im Vordergrund stehen Handy- und Online-Spiele. 

Jugendliche dieser Altersklasse spielen am liebsten Minecraft, Clash Royale, Clash of Clans und FIFA.

Internet und Schule

12- und 13-jährige Schülerinnen und Schüler verbringen etwa 1,5 Stunden pro Tag mit Lernen und Hausaufgaben. Über eine halbe Stunde benutzen sie dafür Computer und Internet. 

Das Internet nutzen durchschnittlich 46 Prozent aller Jugendlichen täglich oder mehrfach in der Woche. Im Unterricht wird das Internet nur zu 27 Prozent täglich oder mehrfach in der Woche genutzt. 

In der Schule werden meist stationäre Computer genutzt, weniger wird an Whiteboards und Smartphone gearbeitet, nur selten an Laptops oder Tablets.