Sicherungseinstellung für das Smartphone 

Schon etliche Grundschulkinder besitzen inzwischen Mobiltelefone, die ihnen zur freien Verfügung stehen. Das Sperren des Internetzugangs über den Mobilfunkanbieter ist für viele Eltern eine Möglichkeit, die Nutzungsvielfalt der Geräte einzuschränken. Eine weitere Variante ist die Nutzung von Prepaid-Karten, die zumindest eine klare finanzielle Reglementierung ermöglicht.

Die modernen Geräte bleiben aber dennoch internetfähig und Kinder können ihre Geräte über so genanntes Tethering (eine Internetfreigabe über ein weiteres Mobiltelefon oder das WLAN zuhause) mit dem Internet verbinden. Bereits Grundschulkinder lernen diesen Weg ins Internet sehr schnell zu nutzen, zumal der unveränderte WLAN-Schlüssel häufig direkt unter den heimischen Routern zu finden ist oder das entsprechende Passwort bekannt ist.

Um hier mehr Sicherheit zu schaffen sollten Eltern die Nutzungsmöglichkeiten der Geräte in Kinderhand überdenken und möglicherweise einschränken. Mit recht wenig Aufwand ist es möglich, das Smartphone sicherer zu machen. Dabei stellen sich Fragen wie: "Wie weit soll die Sperrung und die Einschränkung in der Nutzung gehen? Was darf das Kind am mobilen Endgerät?". Der folgende Fragenkatalog ist hilfreich, um Antworten für die Nutzung in der eigenen Familie zu finden. 

  • Darf das Kind telefonieren und SMS verschicken?
  • Ist fotografieren erlaubt?
  • Ist das Erstellen von Videos erlaubt?
  • Ist das Hören von Musik offline möglich? (Eine vorherige Übertragung per Kabel ist dann nötig)
  • Ist offline Videos anschauen möglich? (Eine vorherige Übertragung der Daten per Kabel ist dann nötig)
  • Darf ihr Kind Apps installieren bzw. deinstallieren?
  • Ist ein E-Mails-Account frei geben?
  • Ist die Nutzung von Lern- oder Spiele-Apps möglich?
  • Ist der Zugang zu sozialen Netzwerke wie Facebook möglich?
  • Sind Konmunikations-Apps wie „WhatsApp“ erlaubt?
  • Dürfen Internetseiten geöffnet werden?
  • Ist der Zugang zu Online-Videos (z. B. auf YouTube) frei?

Unterschiedliche mobile Anwendungen bieten Möglichkeit zur Einschränkung der Funktionen an. Dies sind beispielsweise Android-Apps wie Applock, Applocker oder Appsperre. Sie können den Zugriff auf Kamera, Internet sowie einzelne Apps verwehren. Dennoch können auch die jungen Nutzer genau diese Apps wieder deinstallieren und damit ihren "störenden Wächter" eigenständig entfernen. Im Test hat sich die kostenlose Android App "Perfect App Protector" als sicherer erwiesen.

Apple bietet über die Funktion "Einschränkungen" das Sperren einzelner Anwendungen. Eine Zahlen-Kombination verhindert die Nutzung.

Weitere Kindersicherung-Apps für Android sind "Kids Place" oder "Kyte Phone". Diese Anwendungen bieten eine eigene Nutzeroberfläche für Kinder, das ursprüngliche Menü bleibt bei aktiver Kindersicherung hingegen versteckt.

Auch wenn Apps wie „Kids Place“ die Nutzungsdauer einschränken können, so bleibt die Frage im Raum, warum sehr junge Kinder überhaupt ein eigenes Smartphone benötigen, wenn sie die aufgestellten Nutzungsregeln nicht selbstständig einhalten können oder wollen. Gerade Grundschulkinder benötigen eine aktive Medienerziehung, um mit der Vielzahl der zu Verfügung stehenden Möglichkeiten umgehen zu können bzw. ihn altersgerecht zu erlernen.

Eine App für Einschränkungen kann hilfreich sein, die elterliche Unterstützung ist bei jüngeren Kindern jedoch unbedingt notwendig.