Das Lernen in der digitalen Gesellschaft ist für Schulen so wichtig wie die Vermittlung von Lesen, Schreiben und Rechnen. Ein selbstbestimmter und (selbst-)bewusster Umgang mit digitalen Medien gehört heute zu den Schlüsselqualifikationen. 

Der Umgang mit digitalen Medien bedarf daher einer grundlegenden erzieherischen Begleitung – zuhause und in der Schule. Das Lehren und Lernen mit und über Medien sollte daher ein fester Bestandteil in der Schule sein. Entscheidende Voraussetzung für die Vermittlung von medienpädagogischen Kompetenzen ist die Kompetenz der Lehrkräfte. Die Erhebung des Länderindikators 2016 bietet dazu einen Einblick und gibt konkrete Ansatzpunkte für die handelnden Akteure der Bildungspolitik, der Bildungsadministration und der Praxis. Insgesamt wurden 1.210 Lehrkräfte in der aktuellen Stichprobe befragt. 

Die wichtigsten Befunde der Studie

Die Ausstattung der Schulen mit WLAN ist nach wie vor unzureichend. Lediglich 34,2 Prozent der Lehrkräfte geben an, in der Schule über WLAN zu verfügen.

Auch informatorische Grundkompetenzen sind in der Grundbildung der Schüler zu selten ein Thema. Dies betrifft elementare Kenntnisse, bspw. wie Informationen mit Hilfe von Computern verarbeitet werden. Lediglich 14,8 Prozent der Lehrkräfte fördern diesen Bereich in ihrem Unterricht. Ob dies am Arbeitsstil vieler Lehrkräfte liegt, ist nicht belegt. Die Erhebung zeigt jedoch, dass nur eine von zehn Lehrkräften gemeinsam mit Kollegen mindestens einmal pro Monat systematisch Unterrichtsstunden mit dem Einsatz digitaler Medien vorbereitet. Das Potenzial des kooperierenden Arbeitens ist hier in keinem Fall ausgeschöpft.

Medienerziehung hat insgesamt "noch Luft nach oben", da nur vier von sieben Kollegen (55,4 Prozent) medienerzieherische Aufgaben in den Fokus nehmen. Die Fähigkeiten der Schüler zu einem kompetenten Umgang werden in der Sekundarstufe I demnach zu wenig gefördert. 

Dies konnte bislang in einer Überforderung im Umgang mit der vorgehaltenen IT an der Schule verbunden sein. Hier liegt jedoch ein leichter Positivtrend vor: 51,9 Prozent der Lehrkräfte verfügen über genügend technische Unterstützung (bspw. bei der Wartung) und erhalten auch pädagogische Unterstützung beim Einsatz des Computers im Unterricht (41,4 Prozent).

Sollte sich dieser Trend fortsetzen, könnte auch der Einsatz der Medien im Unterricht leichter erfolgen. Die Verbesserung der Lehrerausbildung wird dazu sicher beitragen, weil  der Anteil der Medienbildung innerhalb der Lehrerbildung hat in den letzten Jahren zugenommen hat.

Ein positiver Befund ist die Verfügbarkeit verschiedener Medienkonzepte an unterschiedlichen Schulen. Gut die Hälfte (50,9 Prozent) der Lehrkräfte können sich an einem schulinternen Medienkonzept orientieren und auf dieser Grundlage Ziele bzw. Abläufe für ihre Unterrichtsgestaltung finden. Ein großer Teil der Befragten (75,9 Prozent) halten sich für kompetent, ihren Unterricht mit unterschiedlichen Kombinationen von digitalen Medien und anderen Lehrmethoden angemessen kombinieren zu können. Medieneinsatz steht damit auch für einen Methoden- und Medienwechsel, der Schüler zum Verfolgen der Lernziele anhält. In diesem Zusammenhang gelingt es den Lehrenden, die Schüler auf den höchsten Kompetenzstufen nach ICILS im Umgang mit Computern zu fördern.

Die Langfassung der Studie ist als "Schule digital – Der Länderindikator 2016. Kompetenzen von Lehrpersonen der Sekundarstufe I im Umgang mit digitalen Medien im Bundesländervergleich" 2016 im Waxmann Verlag Münster erschienen und steht als Download bereit:

Projektpartner der Studie sind die Deutsche Telekom Stiftung und das IFS – Institut für Schulentwicklungsforschung für die wissenschaftliche Begleitung. Die nächste Ausgabe des Länderindikators erscheint im Herbst 2017 mit dem Schwerpunkt "Digitale Medien in den MINT-Fächern".

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