Kinder kommen schon früh mit Computer, Tablets und Smartphones in Berührung. Laut der KIM-Studie von 2014 nutzen 42 Prozent der Sechs- bis Siebenjährigen zumindest selten Computer oder Notebooks. 27 Prozent dieser Altersklasse gebrauchen ein- oder mehrmals in der Woche ein Tablet, zehn Prozent besitzen ein Handy oder Smartphone. 

Ein internetfähiges Smartphone ist in dieser jungen Gruppe nur vereinzelt anzutreffen (drei Prozent), allerdings bei den Acht- bis Neunjährigen bereits bei fast jedem vierten Kind.

Handy und Smartphone werden meist auch mit in die Schule genommen – und führen hier oft zu Konflikten zwischen Lehrkräften und Kindern, manchmal auch zwischen Lehrkräften und Eltern. Einige Schulen verbieten die Nutzung von Handys generell und teilweise werden die Geräte bei Zuwiderhandlung eingesammelt. Das missfällt den Schülern, teilweise aber auch den Eltern.

Andere Schulen erlauben die Nutzung in der Pause, fordern aber das Stumm-, teilweise auch das Ausschalten im Unterricht. Dagegen werden aber auch Forderungen laut, dass die Schule als Lernort die Schülerinnen und Schüler auf die Zukunft vorbereiten und genau aus diesem Grund auf IT, MINT-Fächer, mobile Medien wie Tablets oder auch Smartphones setzen und innovative Lernszenarien anbieten sollte.

Aus medienpädagogischer Sicht ist festzuhalten: Zumindest Smartphones mit der Möglichkeit eines freien und damit nur schwer kontrollierbaren Internetzugangs gehören noch nicht in die Hände von Acht- bis Neunjährigen. Trotzdem müssen Lehrkräfte der Realität ins Auge schauen und akzeptieren, dass viele Grundschulkinder bereits ein eigenes Smartphone besitzen, teilweise auch schon Apps wie "WhatsApp" oder "Instagram" nutzen.

Streit lässt sich oft dadurch vermeiden, dass bereits früh – am besten immer, bevor ein Problem auftritt - mit allen Beteiligten (Lehrkräfte, Eltern, Kinder) über die Nutzung von Handys und Smartphones gesprochen wird und gemeinsame Vorgehensweisen beschlossen werden. Medienerziehung in der Grundschule fängt bereits bei einem Gespräch mit den Schülern an.

Die folgenden Tipps richten sich an Lehrkräfte an Grundschule und bieten Aspekte, sich mit dem Phänomen "Smartphone und Handy in der Grundschule" auseinander zu setzen.

  • Die Schulleitung sollte eine Stellungnahme zur Handhabung von Smartphones in der Schule formulieren, in die Schulordnung aufnehmen und bereits vor der Einschulung mit Eltern zu kommunizieren.
  • Das Kollegium sollte in die Entwicklung einer solchen Schulordnung einbezogen sein. Regelmäßiger fachlicher Austausch dazu ist sinnvoll.
  • Bereits zu Beginn des ersten Schuljahrs sollten Lehrkräfte das Thema „Medienkompetenz / Medienbildung“ in Zusammenarbeit mit Eltern thematisieren und entsprechende Unterrichtseinheiten durchführen.
  • Abhängig vom Einzugsgebiet kann der Besitz von Smartphones für die Familien einen hohen Stellenwert haben. Der Wunsch nach Erreichbarkeit kann beispielsweise sehr hoch sein, aber auch eine hohe Technikaffinität. Hier ist es ggf. sinnvoll, den Wandel von Mobilität und Wunsch nach Erreichbarkeit zu reflektieren und mit Eltern in den Dialog zu gehen.
  • Die Klassenleitung sollte gemeinsam mit den Schülern Regeln zum gemeinsamen Miteinander besprechen und auch das Thema „Smartphone“ aufnehmen und bspw. das Recht am eigenen Bild erläutern.
  • Auch Eltern benötigen oft selbst Informationen über rechtliche Aspekte, Kostenfallen, Risiken bei Downloads und In-App-Käufen. Entsprechende Elternveranstaltungen dazu bieten Möglichkeiten zum Informations- und Erfahrungsaustausch.
  • Es ist hilfreich den „Ist-Stand“ der Smartphone-Ausstattung in der eigenen Klasse zusammen mit den Schülern zu ermitteln – schließlich bieten Gespräche über Medien auch immer eine Chance zum gemeinsamen Lernen und Kennenlernen von Bedürfnissen (bspw. Statussymbol, Erreichbarkeit, Hilfsmittel).
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