An deutschen Schulen ist "Digitale Bildung" oft ein trauriges Kapitel. Zwar sieht die Politik seit Jahren Handlungsbedarf und möchte Milliarden ausgeben, die Realität sieht jedoch anders aus: Vielen Schulen fehlt die technische Ausstattung, so dass Schulkinder ihre eigenen Geräte mitbringen müssen. Das belastet die Eltern und schließt Kinder aus einkommensschwachen Familien potenziell aus. 

Eine gemeinnützige Plattform beschreitet nun einen neuen Weg, um Schulen mit der benötigten Hardware auszustatten. "pc-spende.de" ermuntert Firmen, ihre ausrangierten Geräte abzugeben. In Unternehmen wird die Technik regelmäßig ausgetauscht und voll funktionsfähige Computer oder sogar Server oft verschrottet. Die Idee: Wenn Firmen und Schulen zusammenkämen, wäre in wenigen Jahren jede Schule auf einem zumindest akzeptablen Stand.

Über die Plattform können Firmen online melden, welche Geräte sie abzugeben haben. Da gibt es fünf PCs in Biberach, acht Flachbildschirme in Nürnberg und drei Scanner in Bremerhaven. Schulen können die Angebote einsehen und ihr Interesse anmelden. Die Betreiber der Plattform vermitteln die Kontakte und machen die Arbeit im Hintergrund. Kommt der Deal zustande, müssen die Schulen die kostenlos abgegebenen Geräte dann selbst abholen.

Bis jetzt geht die Idee auf, schon 350 Firmen machen mit und haben Hardware im Wert von drei Millionen Euro gespendet. Schulen fahren oft ohne Murren mehrere hundert Kilometer, wissen sie doch, dass sie auf diesem Weg einen Computerraum einrichten können, der sonst noch lange ein Traum bliebe.

Der Betreiber von pc-spende.de ist die gemeinnützige Organisation "Das macht Schule". Ihr Gründer, Bernd Gebert, stellt klar, man wolle die Politik nicht aus ihrer Verantwortung entlassen, aber man wolle auch nicht zusehen, wie eine weitere Schülergeneration ohne passende Hardware ausgebildet werde.

Bedacht werden sollte allerdings auch: Alle Geräte nutzen nichts, wenn es nicht auch Personen an der Schule gibt, die diese administrieren können. Die Rechner müssen vernetzt, aufkommende technische Probleme behoben, Software installiert und eingerichtet werden. Auch ein klares medienpädagogisches Konzept sollte an der Schule vorhanden sein, mitsamt Lehrkräften, die bereit und fähig sind, dieses umzusetzen.

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