Die KIM-Studie 2024 des Medienpädagogischen Forschungsverbunds Südwest zeigt: mehr als die Hälfte der internetnutzenden 6- bis 13-Jährigen ist täglich online. 

Damit verschiebt sich die intensive Nutzung digitaler Angebote bis ins Grundschulalter – oft mit der Nutzung von sozialen Medien, obwohl diese laut Nutzungsbedingungen erst ab 13 Jahren erlaubt ist.

Die repräsentative Studie bildet das Medienverhalten der Kinder in Deutschland ab. Zwischen dem 18. September und dem 7. November 2024 wurden dafür 1.225 Kinder und deren primäre Erziehungsperson befragt. Im Folgenden finden Sie eine Auswahl der Ergebnisse.

Die zentralen Ergebnisse der KIM-Studie 2024:

Die  tägliche Internetnutzung steigt

  • 54 % der Kinder, die online sind, nutzen das Internet täglich – ein Plus von 7 % gegenüber 2022.
  • Besonders stark: Bei den 8- bis 9-Jährigen stieg die tägliche Nutzung von 23 % auf 40 % innerhalb von 2 Jahren.

Smartphones im Schulalltag präsent

  • 46 % der Kinder besitzen ein eigenes Smartphone.
  • 77 % bringen ihr Handy mit in die Schule.

Medienerziehung in der Familie: Noch Luft nach oben

  • Nur 43 % der Eltern stellen eine Bildschirmzeit ein.
  • 39 % kontrollieren die Nutzungsdauer.
  • Nur 26 % besprechen die Bildschirmzeit aktiv mit ihren Kindern.
  • 55 % verzichten komplett auf technische oder begleitende Maßnahmen.

Soziale Medientrotz Altersgrenze

  • Viele Kinder nutzen Plattformen wie TikTok oder Instagram, obwohl sie das Mindestalter nicht erreicht haben.
  • Altersbeschränkungen werden häufig ignoriert – hier ist elterliche Begleitung besonders wichtig.

Schulen und Familien müssen neue Wege der Medienbildung finden

Die Ergebnisse der KIM-Studie 2024 machen deutlich: Digitale Medienbildung sollte bereits in der Grundschule gezielt gefördert werden. Neben technischen Regeln braucht es pädagogische Konzepte, um Kinder frühzeitig zu einem verantwortungsvollen Umgang mit digitalen Medien zu befähigen – im Unterricht und im Dialog mit Eltern.

Über die KIM-Studie

Die Studienreihe KIM (Kindheit, Internet, Medien) wird vom Medienpädagogischen Forschungsverbund Südwest (mpfs), einer Kooperation der Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK), der Medienanstalt Rheinland-Pfalz und des Südwestrundfunks (SWR) seit 1999 im zweijährigen Rhythmus durchgeführt. 


Mediennutzungsvertrag für die Elternarbeit

Die Zeit am Tablet, Fernsehen oder Computer führt oft zu Streit in der Familie. Um das zu verhindern, gibt es den Mediennutzungsvertrag zwischen Kindern und Eltern – entwickelt von klicksafe und dem Internet-ABC.

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