Spiel des Monats 01.2011

Alle Kinder wünschen sich eine Spielkonsole. Nur welche? Kaum ringen sich Eltern zu einer Entscheidung durch und werden mal konkret, kommt beim Nachwuchs prompt der Zweifel auf: Die Wii ist schon superlustig, schön und gut. Aber die Playstation hat "SingStar" und Bluray- und die Xbox einfach die cooleren Spiele. Ja, was denn nun? Dass Microsoft mit "Kinect" jetzt ein neues Zusatzgerät für die Xbox herausbringt, macht die Entscheidung auch nicht gerade einfacher. Oder etwa doch?

"Kinect" heißt das Steuerungselement, das an die Xbox angeschlossen wird. Es besteht aus einem kleinen, schmalen, schwarzen Kasten auf einem Fuß. Und wer es nicht schon selbst gesehen hat, glaubt es kaum: Sämtliche Spiele werden allein durch die Bewegung des Spielers gesteuert. Im Gegensatz zur Wii-Steuerung und zu Sonys aktueller "Move"-Steuerung wird hier gar kein Controller mehr benötigt.

Die Kamera von "Kinect" erfasst den Spieler rasch und tastet ihn ab. Die daraufhin auf dem Fernseher erscheinende Figur ahmt jede Bewegung nach. Das Besondere: Mitten im Spiel kann jederzeit ein weiteres Kinder oder ein Erwachsener dazu kommen. Der wird erfasst, taucht im Spiel auf und kann sofort mitmischen. Ohne komplizierte Installation, ohne umständliche Kalibrierung. Mit simplen Handbewegungen wie Winken und Schieben wird selbst das Menü des jeweiligen Spiels bedient.

Das bietet natürlich für jedes Spielgenre völlig neue und erstaunliche Möglichkeiten: Bei einem Tanzspiel wird nun tatsächlich getanzt, bei einem Karatespiel wirklich gekämpft und selbst bei Geschicklichkeitsspielen kommt es nun nur noch auf die echte Bewegung an.

Zum Beispiel bei "Kinect Adventures", das mit im Bundle enthalten ist. Hier unternehmen die Spieler eine spektakuläre Abenteuerreise in einem Schlauchboot durch einen reißenden Fluss. Gelenkt wird durch seitliches Beugen nach rechts und links. Die Teilnehmer springen aber auch in die Höhe, um schwebende Münzen zu treffen. Oder sie bücken sich, um nicht von einem aus dem Nichts erscheinenden Hindernis getroffen zu werden.

Spätestens bei "Kinectimals" zeigt sich deutlich, dass Microsoft mit der controllerfreien Zusatzsteuerung vor allem die Familien als Zielgruppe im Blickfeld hat. So wie auch Nintendo.

Bei "Kinectimals" dürfen Kinder eine süße, kleine Wildkatze auf einer fremden Insel adoptieren. Mädchen und Jungen sehen zu, wie behaglich dem schnurrenden Tierchen zumute ist, wenn es gestreichelt wird.

Aber der Vierpföter lässt sich auch dressieren. Dreht sich der Spieler, dreht sich das Kätzchen. Wirft der Spieler einen Ball, apportiert das Tier. Und wenn sich jemand flach auf den Boden legt, stellt sich auch die Katze tot. Sie hört sogar auf einen selbst erdachten Namen, denn in der Steuerung befindet sich auch ein Mikrofon.

Mittlerweile kommen immer mehr Spiele heraus, die bereits die neue Steuerung in ihr Konzept integriert haben, darunter "Harry Potter". Aber logischerweise auch jede Menge Sportspiele. Ehrlich gesagt, ist das Gerät mit 125 Euro für diese Vielzahl von Möglichkeiten alles andere als teuer, und wer noch keine Xbox hat, kann für unter 350 Euro Xbox und "Kinect" in einem Bundle ergattern.

Bleibt die Frage, welche Konsole die Richtige ist. Solange die Kinder klein sind, also etwa sechs Jahre bleibt die Wii mit ihrer gigantischen Spielauswahl garantiert ein langer Spielspaß bis hin zum 12. Lebensjahr. Sind die Kinder aber schon 10 oder 11 Jahre alt, könnte auch die Xbox/Kinect-Variante eine Alternative sein. Denn ab dieser Altersgruppe gibt es auf der Wii kaum noch relevante Angebote, während die Xbox den Übergang vom Kind zum Teenager geschickt schafft. Denn wer auf "Kinetic" irgendwann keine Lust mehr hat, findet dann eine große Spielauswahl auf der Xbox für Jugendliche.

Informationen zum Spiel
TitelXbox 360 - Kinect Sensor
Erscheinungsjahr2010
Art des SpielsGeschicklichkeit
SpielgerätXbox 360
Preis in Euro125,00
Verlag / BildrechteMicrosoft
Freigabe (USK)ohne Altersbeschränkung
Redaktionelle Bewertung des Internet-ABC
Altersempfehlung6
Spielspaß
Bedienung
Technische Qualität
Gesamtbewertung