Was spielen Kinder eigentlich auf dem Handy oder dem Computer? Eine kleine Übersicht der Spiele, die bei Kindern heute besonders beliebt sind!

Das Internet-ABC hat sich umgehört, welche Spiele derzeit von Kindern geliebt werden. Darunter befinden sich – wen wundert's – auch Spiele, die weniger oder gar nicht für jüngere Kinder geeignet sind.

Drücken Sie nachfolgend einfach auf die Überschrift (den Spieletitel): Sie erhalten dann eine kurze Beschreibung und eine Einschätzung, ab welchem Alter das einzelne Spiel geeignet ist.

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Subway Surfer

Bei diesem Spiel für iOS, Android und Windows Phone 8 schlüpft man in die Rolle von Graffiti-Sprayern, die Züge mit Farbe besprühen. Das ist hier natürlich genauso wie im echten Leben verboten. Daher nimmt ein Polizist mit seinem Hund die Verfolgung auf.

Möglichst lange nicht geschnappt zu werden, ist das Ziel dieses Jump 'n' Run-Spiels (Springen und Rennen). Dabei müssen Hindernisse überwunden, Münzen und, in einer täglichen "Word Hunt" (Wortjagd), Buchstaben gesammelt werden. "Subway Surfer" ist kostenfrei und finanziert sich durch viele Werbespots und zum Teil sehr teure In-App-Käufe.

Das Spiel hat im Google Play Store die Kennzeichnung "USK 6", im App Store wird ein Alter von 9 Jahren empfohlen. Aufgrund des Spielinhalts, der Werbung und der In-App-Käufe sollte das Mindestalter bei 10 Jahren liegen.

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Fortnite

Wenn Kinder und Jugendliche von Fortnite sprechen, meinen sie zumeist die Online-Version von "Fortnite: Battle Royale" für Computer oder Smartphone. Dieser kostenlose Modus kann allein oder in Teams gespielt werden. Eine richtige Geschichte gibt es nicht. Einziges Ziel ist das eigene Überleben – und nur der letzte Überlebende gewinnt. Gegner müssen ausgeschaltet (also erschossen) werden, man muss sich geschickt verhalten, sich gut tarnen, sich Verteidigungsmauern und ähnliches bauen.

Durch eine im Comicstil dargestellte Fantasiewelt wird eine realistische Darstellung vermieden. Es gibt kein Blut oder Leichen. Besonders beliebt sind die Siegestänze und die Skins der Figuren, die auch durch In-App-Käufe verändert werden können.

Von der USK ist "Fortnite" ab 12 freigegeben, einige gute Ratgeber empfehlen eher ein Mindestalter von 14 Jahren.

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Roblox

Roblox ist eine kreative Plattform, eine Art "Sandkasten-Spiel" mit zwei Bereichen: 1. Das Roblox-Studio: Hier können Kinder eigene kleine Spiele programmieren. 2. Im Roblox-Player können auch die Spiele anderer gespielt werden. Mehr als 50 Millionen Spiele sind inzwischen im Internet auf Roblox (im Roblox-Player) verfügbar.

Das Spektrum reicht vom einfachen Shooter (Schießspiele) bis zum aufwendig erstellten Spiel (Simulation) zum Aufbau und zur Verwaltung eines Bauernhofes oder einer Pizzeria. Das Spiel ist prinzipiell kostenlos, aber mit der virtuellen Währung "Robux" können Inhalte gekauft und sogar auch richtiges Geld verdient werden.

Dass eigene Spiele online gestellt werden können, birgt die Gefahr, dass auch Spiele mit fragwürdigen oder gewalthaltigen Inhalten hochgeladen werden. Daher sollte Roblox erst ab einem Alter von 12 Jahren gespielt werden. Zudem gibt es eine Chat-Funktion, über die ein Kind angeschrieben werden kann.

Jüngere Kinder sollten nur auf das Roblox-Studio zugreifen dürfen, nicht auf die vielen Spiele im Roblox-Player.

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Minecraft

Minecraft ist ein seit vielen Jahren sehr bekanntes "Sandkasten-Spiel" (engl. "Sandbox-Game"). Es hat eine so genannte offene 3D-Welt: Kinder können diese Welt mit Hilfe von verschiedenartigen Blöcken oder Klötzchen selbst erbauen. Es gibt dazu keinerlei Anleitung und auch kein vorgegebenes Spielziel.

Trotz der etwas simpel gestalteten Grafik besteht der Reiz darin, mit Phantasie und Kreativität Häuser und Landschaften zu erstellen oder diese einfach nur zu erkunden. Zudem können und Rohstoffe abgebaut und verwendet und einige Aufgaben gelöst werden. Auf den ersten Blick etwas gruselig ist hier vielleicht nur manchmal der Kampf gegen die harmlosen Monster.

Das Spiel beinhaltet nur wenige Gefahren für Kinder. Jüngere Kinder sollten zunächst nur ohne Internetverbindung und nicht im Mehrspieler-Modus spielen. Online gibt es viele verschiedene, auch private Computer (Server), auf denen in eigenen Welten gespielt und auch gechattet werden kann. Das sollte erst älteren Kindern erlaubt bzw. gut von den Eltern begleitet werden.

Als Mindestalter wird meist 6 Jahre angegeben. Dies sollte allerdings nur für die Offline-Version gelten.

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Clash of Clans

Clash of Clans ist ein recht einfach zu verstehendes Strategiespiel. In einer im Comicstil gehaltenen Fantasy-Welt geht es darum, eine Basis aufzubauen und Truppen auszubilden. Unter den Figuren finden sich Schwertkämpfer und Bogenschützen, aber auch Magier, Hexen und Drachen. Diese werden im Kampf gegen andere Spieler – online und damit weltweit – eingesetzt.

Clash of Clans ist als kostenfreie App für Android und iOS verfügbar. Es muss dauerhaft eine Internetverbindung bestehen. Der Fortgang des Spiels kann durch In-App-Käufe deutlich beschleunigt werden. Die Käufe (bis ca. 110,- EUR) sind relativ einfach zu tätigen. Eltern sollten diese daher in den Einstellungen unterbinden (siehe dazu den Tipp in der rechten Spalte).

Wegen der In-App-Käufe und des (relativ harmlos gestalteten) Kampfmodus sollte dieses Spiel erst von Kindern ab 10 Jahren gespielt werden.

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Clash Royale

Über 100 Millionen mal wurde dieses Mobile Game bereits im Playstore von Google heruntergeladen. Für Android und iOS ist das Spiel grundsätzlich kostenfrei, durch (teilweise recht teure) In-APP-Käufe kann der Fortschritt allerdings beschleunigt werden. Laut dem Spieleratgeber NRW findet diese Methode jedoch "fair" Anwendung, ist also nicht zu aufdringlich und nicht grundsätzlich für das Vorankommen im Spiel notwendig.

Geboten wird ein Strategie- und Kartenspiel mit einem Mix aus Taktik und Glück. Die ausgespielten Karten müssen möglichst klug verwendet werden, um die gegnerischen Türme möglichst schnell zu zerstören. Allein oder online im Team können in jeder Runde Truhen, Schätze und neue Karten mit neuen Kräften und unterschiedlichen Zaubersprüchen gewonnen werden.

Wie Clash of Clans sollte auch Clash Royal erst mit 10 Jahren gespielt werden.

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Brawl Stars

Brawl Stars ist ein comicartiges Strategie- und Schießspiel ("Shooter"). Man spielt "live" (also in Echtzeit und online) gegen andere Spielerinnen und Spieler. Zu Beginn besitzt der Spieler nur eine Spielfigur: Shelly. Diese ist, wie alle weiteren Gestalten, ein so genannter Brawler. Gespielt wird zunächst die "Juwelenjagd". Nach und nach kommen weitere Spielwelten oder Spielmodi hinzu, zum Beispiel der Tresorraub oder die Kopfgeldjagd.

Allein oder in einem Team kämpfen die Brawler dann gegen andere. Für das Ausschalten eines Gegners und dem Gewinn einer Spielrunde stehen Belohnungen parat: Spezialattacken, weitere Spielmodi, Münzen, Juwelen, Trophäen – und man kann in die jeweils höhere Liga aufsteigen.

Stärkere und wertvollere Brawler erhält man durch die Brawl-Boxen. Das sind Glückskisten (auch "Loot Boxen" genannt), die man mit Juwelen kaufen kann. Juwelen erhält man als Belohnung im Spiel, aber auch gegen bares Geld. Der Spielende weiß allerdings nicht, welche Preise sich in den Boxen befinden. Seltenere und begehrtere Brawler finden sich zumeist in den großen, teuren Boxen. (In einigen Ländern, zum Beispiel in Belgien, ist der Verkauf solcher Glücksboxen verboten worden.) Hier sollten Eltern vorsichtig sein und gerade jüngere Kinder gut begleiten.

Über den unmoderierten Chat können zudem Fremde Kontakt zum Kind aufnehmen - eine nicht zu unterschätzende Gefahr! Daher ist für dieses Spiel mit der USK ab 12 freigegeben. Der Spielehersteller spricht in seinen Nutzungsbedingungen sogar von einem Mindestalter von 14 Jahren für alle seine Spiele-Apps.

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Sexuelle Belästigung im Internet: Schutz für Kinder im Grundschulalter

Soziale Medien, Chats und Online-Spiele: Der Online-Kontakt zu Unbekannten ist für Kinder und Jugendliche alltäglich. Wie können Eltern vor Übergriffen schützen?

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FIFA / Pro Evolution Soccer

Mit Sicherheit ist diese seit 1993 von Electronic Arts entwickelte Fußball-Simulation eines der bekanntesten Videospiele der Welt. Es begeistert junge und ältere Fans des Ballsports gleichermaßen. Vom PC bis zum Mobilgerät erscheinen für viele gängige Plattformen regelmäßig überarbeitete Versionen mit den neuesten Spielern, Ligen und Mannschaften.

Grafik und Spieldynamik werden laufend überarbeitet, um ein möglichst realistisches Fußballerlebnis zu bieten. Konkurrenz gibt es da wohl nur durch das taktisch anspruchsvolle "Pro Evolution Soccer" von Konami, das aber über weniger Lizenzrechte verfügt und bei dem es nicht so viele Original-Teams gibt.

Beide Spiele eignen sich vom Schwierigkeitsgrad erst ab 6 Jahre. Eltern sollten allerdings Kinder in diesem Alter bei der Nutzung einzelner Bereiche oder Modi eng begleiten. Dort können (Glücks-)Boxen mit Karten oder Münzen gegen Echtgeld gekauft werden, ohne zu wissen, wie gut oder brauchbar der Inhalt ist. In einigen Ländern (zum Beispiel in Belgien) ist der Verkauf solcher "Loot Boxen" verboten worden.

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League of Legends / Teamfight Tactics (Taktischer Teamkampf)

"League of Legends" (LoL) ist ein sogenanntes MOBA-Spiel ("Multiplayer Online Battle Arena"), also ein Online-Spiel in einer Arena für mehrere Spielerinnen und Spieler. Es ist kostenlos auf Windows und macOS erhältlich.

In einer Comicwelt spielen Gruppen von 3 bis 5 Spieler gegeneinander und werden dabei von Geschütztürmen und Vasallen unterstützt. Strategie und der taktische Kampf im Team sind gefordert. Ziel ist es, die eigene Basis zu schützen und das gegnerische Lager zu vernichten. Dabei kann man sich durch In-App-Käufe Vorteile erkaufen – und die Versuchung dazu ist bei Spielern recht groß. Dies und der Umstand, dass man "Freunde finden" und mit ihnen chatten kann, bedeutet: Das Spiel sollte erst ab 12 Jahren gespielt werden.

Eine neue Variante des Spiels ist der Modus "Teamfight Tactics" (deutsch "Taktischer Teamkampf"), bei dem die Kämpfe automatisch ablaufen. Sie werden daher "Auto-Battle-" oder "Auto-Chess-Spiele" genannt. Hier geht es darum, seine Kampffiguren strategisch richtig einzusetzen. In einzelnen Runden wird versucht, sieben andere Teams auszuschalten. Das Ziel: Der letzte Überlebende zu sein.

Weitere bekannte Auto-Chess-Spiele sind "Auto Chess: Origin" und "Dota Underlords". Diese sind auch auf Tablets und Smartphones spielbar.

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Swordigo

Die App "Swordigo" bietet einen großartigen Mix aus Jump 'n' Run (Springen und Rennen) und einem Adventure (Abenteuerspiel). Sie ist kostenfrei für Android und iOS erhältlich, jedoch helfen In-App-Käufe hier und da weiter.

Hauptsächlich geht es darum, einen blauhaarigen Jungen geschickt durch wundervoll gezeichnete Landschaften bis ins Ziel zu steuern. Auf dem Weg dorthin müssen kleine Rätsel gelöst und Dinge eingesammelt werden. Außerdem tauchen immer mehr Monster, Spinnen und auch fleischfressende Pflanzen auf, die mit Schwert und Magie bekämpft werden müssen. Besonders schwierig sind dabei die Kämpfe gegen den Boss ("Bossfights").

Eltern sollten darauf achten, dass beim Handy oder beim Tablet die Bezahlfunktion für das Kind nicht zugänglich ist. Ansonsten ist das Spiel auch schon für jüngere Kinder geeignet, wenngleich manche Stellen schon recht schwierig zu bewältigen sind.

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Idle/Clicker Games, zum Beispiel "Idle Miner Tycoon"

Die Spielmechanik ist beim Genre der so genannten "Clicker Games" oder "Idle Games" sehr einfach gestaltet. Im Prinzip geht es nur darum, durch Klicken (daher der Name) bestimmte Abläufe auszulösen. Das alles läuft eher geruhsam ab und ausgelöste Aktionen gehen oft ganz von allein weiter. Daher eignen sich die Computerspiele zum gelegentlichen Nebenbeispielen.

Sehr bekannt für Android und iOS ist zum Beispiel die Wirtschaftssimulation "Idle Miner Tycoon". Hier müssen Minenarbeiter beschäftigt werden, die dann quasi selbständig arbeiten und Gewinn erzeugen. Dies kann dazu führen, dass Kinder das Spiel über Stunden hinweg immer laufen lassen wollen. Alle paar Minuten wird darauf geschaut und kurz überlegt, ob für das erwirtschaftete Geld etwas Neues gekauft werden soll.

Daneben gibt es noch weitere "Nachteile" für Kinder: Mit dem Anschauen von Werbespots kann man sich Vorteile schaffen. Aber einzelne Werbespots sind nicht kindgerecht. Es gibt In-App-Käufe von 1,99 bis 99,99 EUR. Kurz: Solche Spiele sollten frühestens mit 8 oder 9 Jahren gespielt werden dürfen – und dann nur unter guter Begleitung der Eltern.

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Achtung! Datenschutz und In-App-Käufe

1. Datenschutz: Viele Spiele-Apps gehen nicht sorgsam mit den Nutzerdaten um. So werden oft auch Daten übertragen, die für das Spiel selbst nicht notwendig sind. Auch kontaktieren etliche Apps gleich beim Spielstart mehrere Werbenetzwerke. Das ist auch bei einigen der unten genannten Apps der Fall.

2. In-App-Käufe: Viele Apps erscheinen zunächst kostenlos. Tatsächlich bezahlen die Spieler oftmals mit Ihren Daten (siehe Punkt 1). Zudem gibt es in den meisten Apps die Möglichkeit, etwas zu kaufen: Zusatzartikel, die das Spielen oft einfacher machen. Manche Apps fordern recht aggressiv zum Kauf auf, manche eher verhalten. Sie können aber Einstellungen vornehmen, um solche Funktionen zu unterbinden:

Haben Sie persönliche Fragen zum Umgang mit Medien in Ihrer Familie? Unser Projektpartner ZEBRA beantwortet Ihre Fragen zur Medienerziehung, zu Cybermobbing, zum Jugendmedienschutz u.v.m. hier: Weiterleitung zu ZEBRA.

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