Spiel des Monats 08.2010

Die filmische Sequenz, die in die Spielhandlung einführt, zeigt einen Jungen, der an Händen und Füßen gefesselt zwischen den beiden Spitzen eines Turmes hängt. Eine dunkle Gestalt tritt hervor, zückt sein Schwert, trennt den Schatten des Jungen von seinem Körper und wirft ihn vom Turm. Der Schatten des Jungen kann eigenständig agieren und versucht nun – begleitet von dem Schatten einer Fee - wieder zu seinem Körper zu gelangen und sich mit diesem zu vereinen. Hierbei muss er gegnerische Schatten besiegen und Rätsel lösen. Auf seinem Weg hin zur Turmspitze findet er "Erinnerungen" anderer Schatten, und nach und nach wird deutlich: Der Turm ist der letzte Ort für die Schatten, wenn ein Körper stirbt, und so klettern die Schatten den Turm hinauf. Aber plötzlich erscheint ein Monster (ein schwarzer Ball) und hindert die Schatten, den Turm zu erklimmen. Dieses Monster ist der Endgegner, den es zu besiegen gilt.

Diese zugegeben etwas schauerliche und dramatische Beschreibung des Spielinhaltes klingt martialischer als es im Spiel tatsächlich zugeht, denn im Vordergrund stehen teilweise knifflige Rätselaufgaben, die es zu lösen gilt. Zunächst einmal ist es innerhalb der einzelnen Spielabschnitte wichtig, den richtigen Weg zu finden, denn: wo können sich Schatten nur sicher bewegen? Natürlich nur im Schatten! Und so müssen die im Spiel vorfindbaren Gegenstände so kombiniert werden, dass immer ausreichend Schatten zur Verfügung steht. Ist dies geschafft, sind die weiteren Spielaufgaben zu lösen.

Wenn die bereits erwähnten gegnerischen Schatten auftauchen, sind diese mit einem Schwert (das von Beginn an bereitsteht) zu bekämpfen. Dies gilt jedoch lediglich für Schatten mit roten Punkten; Schatten mit blauen Punkten müssen in Fallen gelockt werden. Die Darstellung dieser Kämpfe ist jedoch sehr zurückhaltend; besiegte Schatten lösen sich in bunte Lichtbälle auf und sind die Lebens- und Erfahrungspunkte der Spielfigur.

Die Lebensenergie des Schattens wird in Form von Gewicht dargestellt; er kann maximal 21 Gramm wiegen. Wird er durch gegnerische Schatten getroffen oder stürzt in die Tiefe, wird er immer leichter. Hat er gar kein Gewicht mehr, setzt das Spiel am letzten Speicherpunkt wieder ein.

Im Vergleich mit anderen Spielen ist die grafische Gestaltung des Spieles eher schlicht. Gerade dies schafft jedoch eine melancholisch-düstere Spielatmosphäre, die jedoch nicht be- oder gar verängstigend, sondern in sich stimmig wirkt.

Trotzdem beinhaltet diese märchenhafte Geschichte eines Jungen, der einer dunklen Macht ausgeliefert ist und seinen Schatten verliert, auf der Darstellungsebene durchaus einige "Gruselelemente" - eben wie in vielen Märchen, die aber durch die vielfältigen anderen Spielelemente ausreichend relativiert und ausgeglichen werden.

 

Die Steuerung der Spielfigur basiert auf (auch jüngeren Kindern) bekannten Befehlen bzw. ist leicht erlernbar.

Sicherlich sind die enthaltenden Rätsel und anderen Spielaufgaben von jüngeren Kindern noch nicht durchgängig zu lösen (die Anforderungen sind dann doch zu hoch), aber aus diesem Grunde eignet sich "A Shadow’s Tale" für das gemeinsame Spiel mit den Eltern.

Und schließlich - ist man dann am Ende angekommen - gibt es auch noch ein Happy-End: der Junge wacht in seinem Bett mit seinem Schatten wieder auf. Es war alles doch nur ein Traum!

Informationen zum Spiel
TitelA Shadow’s Tale
Erscheinungsjahr2010
Art des SpielsAction & Abenteuer
SpielgerätWii
Preis in Euro40,00
Verlag / BildrechteKonami
Freigabe (USK)ab 6 Jahre
Redaktionelle Bewertung des Internet-ABC
Altersempfehlung8
Spielspaß
Bedienung
Technische Qualität
Gesamtbewertung