Spiel des Monats 01.2012

Der 3DS hat es wirklich nicht leicht. Die Vorteile des dreidimensionalen Sehens sind nur schwer zu vermitteln, wenn es nicht gerade selbst ausprobiert wird. Und wer mit dem 3DS spielt, schraubt dann meistens doch den Effekt auf ein Minimum herunter, weil es die Augen anstrengt. Die größte Herausforderung jedoch bleibt die mangelnde Anzahl und Qualität der erscheinenden Spiele.

Jetzt zeigt endlich der 3DS-Erfinder Nintendo allen anderen Spieleherstellern mit "Super Mario 3D Land" persönlich, was eine Harke ist. Denn das Spiel ist sensationell gut.

Super Mario muss mal wieder Prinzessin Peach befreien. Doch das unterhaltsame Gameplay wird dieses Mal sehr stark von der stark veränderten Perspektive geprägt. Gleich zu Beginn eines Levels hält der Spieler den 3DS in die Luft und schwenkt nach rechts oder links, um mit dem Fernglas einen Helfer, ein Item oder das Ziel zu entdecken und dann zu sich heranzuzoomen.

Durch den 3D-Effekt kennt der berühmte Klempner nicht nur die üblichen Richtungen rechts-links-oben-unten, sondern darf auch in die Tiefen des Bildhintergrunds vordringen, um zum Beispiel versteckte Goldmünzen zu entdecken. Noch deutlich wird der Unterschied in den hohen Himmelswelten: Wenn Mario dort zum Beispiel durch Ringe in tiefe Abgründe springen muss, wird dem einen oder annderen schon beim Zuschauen ganz zittrig - so echt wirkt das.

Neu bei Mario sind die Hilfsmittel: Mit der Propellerkiste auf dem Kopf kann er in ungeahnte Höhen aufsteigen und mit dem Waschbärenkostüm gelingen ihm Sprünge besser und weiter, um etwa den Abgrund zwischen zwei Fahrstühlen zu überwinden.

Auch die Welten selbst zeigen, dass die Macher mit ihren Ideen noch lange nicht am Ende sind, und selbst vertraute Ansichten werden intelligent variiert. Mario springt über Wolken, taucht unter Wasser, bewegt sich durch Schneelandschaften und balanciert auf Hochseilen. Immer wieder muss sich der Spieler dabei auf wechselnde Spielmechanismen einstellen. Wie schon bei "Super Mario Galaxy 2" sollen auch hier wegklappende Plattformen überwunden oder ganz hurtig durch treppenartig sich aufbauende Ebenen gehetzt werden, bevor sie wieder verschwinden und den Helden in die Tiefe reißen.

Die schlecht gelaunten und tumben Pilze sind natürlich mal wieder mit von der Partie. Allerdings gibt es sie einzeln, turmhoch aufeinander gestapelt, mit Flügeln oder mit einem buschigen Schwanz für kräftige Angriffe. Daneben machen dem Spieler lechzende Geister, grummelige Bienen und Pickelhelme auf Beine das Spielerleben schwer.

Mario darf außerdem immer wieder Mechanismen mit pieksenden Spitzen ausweichen, blauen Kugeln entkommen und sich mit dem unfreundlichen Endgegnern messen. Langweilig wird es nie, aber durchaus vertrackt, wenn einem auf dem Balance-Seil schwarze Gestalten oder ein übergroßes Gespenst entgegen kommen.

Auf allen Pfaden und Wegen sammelt Mario Münzen ein. Doch nur wer die großen und nicht immer leicht zu entdeckenden Riesenmünzen findet, erhält auch Zugang zu weiteren Leveln und darf später als Luigi weitermachen. Mit einem Fingertipp auf den Bildschirm kann rasch und komfortabel zwischen den unterschiedlichen Welten gewechselt werden. Wer allerdings mehrfach scheitert, erhält Hilfe vom Spiel. Mit einem goldenen Blatt ausgestattet kann der Spieler den jeweiligen Level schaffen, ohne auf Gegner Rücksicht zu nehmen. Es muss aber dennoch weiterhin wachsam reagiert und rechtzeitig gesprungen werden.

Einfallsreich und viele Stunden bannend.

Informationen zum Spiel
TitelSuper Mario 3D Land
Erscheinungsjahr2011
Art des SpielsGeschicklichkeit
SpielgerätNintendo 3DS
Preis in Euro35,00
Verlag / BildrechteNintendo
Freigabe (USK)ohne Altersbeschränkung
Redaktionelle Bewertung des Internet-ABC
Altersempfehlung6
Spielspaß
Bedienung
Technische Qualität
Gesamtbewertung