Ausschnitt aus einem Interview mit Christian Dahler, Referent für Informatik beim Berliner Beauftragten für Datenschutz und Informationsfreiheit

Text des Interviews: "Filtersysteme können eine sinnvolle technische Unterstützung für Eltern sein, um dabei zu helfen, dass die Kinder und Jugendliche vor gefährlichen oder jugendgefährdenden Inhalten geschützt werden. 

Aber man muss ganz eindeutig sagen, dass technische Systeme natürlich immer entsprechenden technischen Grenzen unterliegen - und insbesondere ist empfehlenswert, dass die Eltern oder die Anwender sich mit diesen Programmen auseinandersetzen, um wirklich zu schauen: Wie sind die Programme eingestellt? Welche Webseiten stelle ich selber ein als zu blockend und welche Webseiten lasse ich vielleicht zu?

Ich muss aber ganz eindeutig davon ausgehen, dass dieses System die eigene Verantwortung und die eigene Kontrolle nicht komplett ersetzt, sondern nur unterstützen kann."

Filterprogramme sollen Kinder vor unerwünschten Inhalten im Internet schützen. Sie arbeiten nach verschiedenen Methoden und sind unterschiedlich erfolgreich. Welches Filterprogramm welches Anbieters zu Ihrer Hardware und vor allem zum Alter und zur Reife Ihres Kindes passt, lässt sich pauschal nicht beantworten.

Das Internet-ABC hat eine kleine Liste mit Programmen erstellt:

Filterprogramme

  • Medien-kindersicher.de bietet Ihnen die Möglichkeit, sich auf der Grundlage des Alters Ihres Kindes und den von ihm genutzten Geräten und Diensten eine maßgeschneiderte Schutzlösung zu erstellen.

  • Schritt für Schritt zeigt klick-tipps.net Ihnen, wie Sie Smartphone und Tablet kindgerecht einrichten können. 

  • Wie Sie Kindersicherungen einsetzen und Benutzerkonten erstellen, erläutert Schritt für Schritt "klicksafe", die EU-Initiative für mehr Sicherheit im Netz.

  • Das JusProg-Jugendschutzprogramm ist eine kostenlose Software, die Sie auf dem Computer mit Windows-Betriebssystem installieren. Es gibt auch eine (nicht staatlich anerkannte) Version für iPhone Smartphones und iPad Tablets mit iOS-Betriebssystem. Während Ihr Kind im Internet surft, prüft die Software im Hintergrund, ob die aufgerufene Webseite für das Alter des Kindes angemessen ist. Ist die Webseite altersgerecht, dann wird sie angezeigt. Ist der aufgerufene Inhalt möglicherweise nicht altersgerecht, erscheint statt der Webseite eine sogenannte Blocking-Page.

Wie gesagt: Ein Jugendschutzfilter kann Eltern und Pädagogen in ihren Sicherheitsbemühungen unterstützen. Grundsätzlich müssen Kinder aber lernen, kompetent mit dem Medium Internet umzugehen. Der beste Schutz sind Wissen und Können. Ein prinzipielles Verbot im Internet zu surfen, wäre weder zeitgemäß noch sinnvoll. Denn wenn Kinder wissen, vor welchen Gefahren sie sich schützen müssen, bietet das Netz eine Fülle von Chancen und Möglichkeiten.