Was ist Instagram? Warum ist es so beliebt?

Instagram ist eine App, mit der man Fotos und kurze Videos aufnehmen und veröffentlichen kann: Alltägliche Fotos und Videos vom Haustier, von der letzten Party, Gruppenfotos mit Freundinnen und Freunden. Diese Bilder können andere anschauen, liken und kommentieren. Und sie können dem Ersteller der Bilder oder Videos auch folgen: Als Follower werden sie dann immer benachrichtigt, wenn neue Beiträge desjenigen vorliegen.

Bei vielen Nutzerinnen und Nutzern steht das Sich-Präsentieren im Vordergrund. Und gerade das macht die App für Jüngere interessant: Sie wollen schauen, wie sie ankommen, wie beliebt sie sind, wie andere auf sie reagieren. Und daher gilt es als attraktiv, viele Follower und viele Likes zu haben. Kurz: Die App ist für die Heranwachsenden ein Mittel zur Selbstfindung – auch wenn die Bilder oftmals "geschönt" sind.

Fotos und Filme sind dauerhaft im Profil zu sehen. Zusätzlich kann man auch sogenannte Storys posten, die sich aus mehreren Fotos oder kurzen Videoclips zusammensetzen. Das Besondere an den Storys ist, dass sie sich nach 24 Stunden automatisch löschen.

Außerdem können mit der App auch Nachrichten verschickt und empfangen werden.


Wieviel kriegen Sie mit von dem, was Ihr Kind in Sozialen Medien tut?


Ab welchem Alter darf mein Kind Instagram nutzen?

Laut Nutzungsbedingungen der Betreiber darf man sich ab einem Alter von 13 Jahren bei Instagram anmelden. Die App Stores geben ein Mindestalter von 12 Jahren an. Tatsächlich können sich auch Jüngere anmelden: Das Alter wird nicht überprüft.

Mädchen und Jungen unter 13 Jahren sollten im Normalfall kein Konto anlegen dürfen. Natürlich müssen die Eltern individuell entscheiden, denn jedes Kind ist anders. Aber: Die Gefahren und Stolpersteine sind für den Nachwuchs schon recht groß (siehe den nächsten Abschnitt). 

Vielleicht bietet sich folgender Weg an: Ist die Tochter oder der Sohn jünger, kann vielleicht ein Familienprofil als Einstieg eingerichtet werden, bevor die Jüngeren ein eigenes Profil bekommen. Oder das Kind erhält ein eigenes Profil, muss aber einwilligen, dass die Eltern jederzeit zusammen mit dem Kind einen Blick auf die Aktivitäten werfen dürfen. Ohne Risiko sind solche Arten der Nutzung aber nicht!

Wichtig ist, immer im Gespräch zu bleiben, um Fragen, Ängste und Unsicherheiten des Kindes mitzubekommen und gemeinsam zu klären.


Ist Instagram gefährlich für Kinder? Welche Gefahren gibt es?

Es bestehen hauptsächlich folgende Gefahren und Risiken, wenn jüngere Kinder und Jugendliche Instagram nutzen:

  • Sie treffen auf Bildmaterial, das nicht für sie geeignet ist, zum Beispiel Fotos mit sexuellem oder gewaltverherrlichendem Inhalt. Die Betreiber bemühen sich zwar, die Plattform frei von solchen Inhalten zu halten. Das gelingt aber nicht immer oder aber die Grenze ist manchmal fließend.
  • Wer Instagram nutzt, sollte wissen, dass nur Fotos und Filme veröffentlicht werden dürfen, die man selbst gemacht hat. Ansonsten wird das Urheberrecht von anderen verletzt. Das kann zu hohen Geldstrafen führen.
  • Auch das Recht am eigenen Bild muss beachtet werden, wenn Fotos oder Videos Personen zeigen, die nicht damit einverstanden sind.
  • Kinder können oft nicht nachvollziehen, was mit ihren Beiträgen geschehen kann. Sie posten ohne Hintergedanken unvorteilhafte Fotos, Videos oder Storys von sich oder anderen, so dass es zu Beleidigungen oder gar Mobbing kommen kann. Davor schützt auch nicht die automatische Löschung der Storys nach 24 Stunden: Beim Ansehen der Story können Screenshots erstellt und weiterverbreitet werden.
  • Unbekannte Personen können Kontakt zu Mädchen und Jungen aufnehmen – und nicht alle tun dies mit guten oder harmlosen Absichten.

Instagram sicherer machen – geht das?

Ja, es gibt verschiedene Einstellungen. Das Konto der Tochter / des Sohnes kann zum Beispiel auf "privat" gestellt werden: Personen, die sich diesen Account anschauen wollen, müssen dafür zuerst eine Anfrage stellen und die Erlaubnis erhalten. Eltern sollten darauf achten, dass nur Anfragen von Freunden und Bekannten angenommen werden, die der Nachwuchs persönlich kennt und denen es vertraut.

Allerdings werden Kinder von diesen Maßnahmen nicht begeistert sein: Die Anzahl der Likes wird dadurch sehr übersichtlich bleiben. Trotzdem sollten junge Anfänger zunächst in einem solchen, etwas sichereren Rahmen üben.

Es gibt noch weitere Funktionen, die der junge Nutzer kennen sollte: Follower können entfernt werden und auch, wer Beiträge kommentieren darf, kann man festlegen.

Aber Achtung:

  • Jeder kann die Privat-Einstellung rückgängig machen. Es gibt keine Möglichkeit für Eltern, diese Funktion zum Beispiel mit einem Passwort zu sperren.
  • Jeder kann über den Messenger (Instagram Direct) direkt angeschrieben werden. Die "Privat-Einstellung" verhindert dies nicht. Allerdings muss das Öffnen einer Nachricht bestätigt werden.

Fotos posten, Fotos liken, Fotos kommentieren – und dabei gemeinsam lernen!

Lernmodule des Internet-ABC

Viele Nutzerinnen und Nutzer – jung und alt – wissen oft gar nicht, was mit Texten, Bildern und Filmen geschehen kann, die in Sozialen Netzwerken online gestellt bzw. öffentlicht zugänglich gemacht werden. Zwei Lernmodule des Internet-ABC erklären einfach und verständlich den Umgang mit diesen Medien: Was Urheberrechte sind, was bei eigenen und fremden Beiträgen oder Werken zu beachten ist usw. Auch auf Instagram und Snapchat wird näher eingegangen:

Mediennutzungsvertrag

Über diese Module können Eltern mit ihrem Nachwuchs ins Gespräch kommen, Vor- und Nachteile einzelner Medien besprechen und vielleicht auch Regeln aufstellen. Prima eignet sich dafür ein Werkzeug zur Erstellung eines kleinen Vertrags:


Zahlen und Fakten zu Instagram

Nach einer großen Studie (JIM-Studie 2018) nutzen 12- bis 13-Jährige mindestens mehrmals die Woche

  • WhatsApp (89 Prozent der 12- bis 13-Jährigen),
  • Instagram (58 Prozent),
  • Snapchat (41 Prozent) und
  • Facebook (4 Prozent).

Instagram ist vor allem bei Mädchen sehr beliebt. Die App wird vor allem für "Privates" genutzt: Die Jugendlichen folgen hauptsächlich Personen, die sie persönlich kennen, schauen sich deren Bilder und Videos an und kommentieren diese.

Das Einstiegsalter ist in den meisten Fällen 12 oder 13 Jahre: Laut einer weiteren Studie (KIM-Studie 2018) erlauben Eltern diese App durchschnittlich mit 13 Jahren. Die steigende Beliebtheit in dieser Altersgruppe bewirkt allerdings auch, dass zunehmend auch Jüngere ein Instagram-Konto besitzen wollen und dies zum Teil auch dürfen.


Checkliste für Familien

  • Die ersten Schritte werden grundsätzlich zusammen gemacht: von dem Anlegen eines Profils, über die Einstellungen bis hin zu den ersten Kontakten, Likes und Kommentaren.
  • Regeln für die Nutzung werden gemeinsam besprochen. Die Regeln sollten klar und nachvollziehbar sein. Dies betrifft besonders die Inhalte, die Häufigkeit der Nutzung und Freundschaftsanfragen.
  • Egal ob Familienprofil oder eigenes Profil: Die Privatsphäre sollte auf jeden Fall in den Einstellungen der App aktiviert werden. Somit wird gewährleistet, dass Fremde nicht ohne Erlaubnis Zugriff auf Fotos und Daten haben.
  • Um Nutzer zu schützen, bietet Instagram verschiedene Melde- und Blockademöglichkeiten an. Inhalte und Profile können gemeldet, Profile außerdem blockiert werden. Eltern sollten diese Möglichkeiten kennen und mit ihren Kindern darüber sprechen.
  • Falls die Eltern selbst Nutzer sind, sollten sie gute Vorbilder sein, was Nutzungsdauer und die Veröffentlichung von Bildmaterial angeht.
  • Mit der Tochter / dem Sohn sollte nachdrücklich über unüberlegtes Posten gesprochen werden. Sie können Verhaltensregeln besser nachvollziehen und akzeptieren, wenn zum Beispiel offen über Cybermobbing geredet wird.  Eltern sollten sich stets als Ansprechpartner zur Verfügung stellen.
  • Eltern sollten sich gemeinsam mit dem Nachwuchs verschiedene Profile anschauen: Wie kalkuliert entsteht ein Schnappschuss bei Stars wirklich? Wie viel ist inszeniert? Wie viel Bildbearbeitung steckt dahinter? Werden unauffällig bestimmte Produkte beworben?

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