Das Internat Salem in Baden-Württemberg hat einen guten und teuren Ruf. Wer dort zur Schule geht, hat in der Regel wohlhabende Eltern. Vermutlich hat er (oder sie) auch vieles, wovon andere träumen: ein Smartphone und einen Tablet-PC und ein Laptop und einen MP3-Player … Doch das nützt in Salem zurzeit nicht viel. Der Schulleiter hat nämlich beschlossen, diese Geräte einzusammeln und nur wenige Stunden am Tag herauszurücken.

Abends um halb zehn müssen alle Schüler und Schülerinnen ihre Geräte abliefern. Die Computer werden morgens zum Beginn des Unterrichts wieder ausgegeben. Die Handys gibt es erst nach dem Mittagessen wieder. Diese Regel gilt für die 13-Jährigen genauso wie für die 17-Jährigen, die dort unterrichtet werden. Alle Jüngeren dürfen sowieso kein Handy und keinen Computer haben, sondern sich höchstens ein Gerät ausleihen - für eine Stunde pro Tag.

Der Schulleiter hat zu diesen Maßnahmen gegriffen, weil er keinen anderen Ausweg sah. Die Jugendlichen hätten sich kaum eine Minute von der Technik getrennt, sagt er. Das Herumspielen auf den diversen Geräten sei ein fürchterlicher Zeitfresser und verhindere, dass die Schüler und Schülerinnen etwas Sinnvolles machten.