Was bedeutet Bildung im Kontext Künstlicher Intelligenz?

Künstliche Intelligenz (KI) ist in unserer Mitte angekommen. Wir möchten Sie ermutigen, das Thema KI im Unterricht aktiv aufzugreifen und mutig zu experimentieren. Wie können wir Schülerinnen und Schülern die bestmögliche Bildung im Umgang mit KI bieten? Zeigen Sie den Kindern die technischen Möglichkeiten und weisen Sie auf mögliche Risiken hin.

Probieren Sie neue Lehrmethoden aus und nutzen Sie digitale Tools zur Unterrichtsvorbereitung. Informieren Sie sich über die Empfehlungen zu KI im Unterricht aus Ihrem Bundesland.

Gerade jüngeren Kindern fällt es oft schwer, zwischen realen Fakten und erfundenen Inhalten zu unterscheiden. Ein Beispiel dafür ist, wenn Kinder auf Websites oder in Sozialen Medien auf gefälschte Nachrichten oder "Deepfake"-Videos stoßen. Diese könnten behaupten, dass etwas passiert ist, was in Wirklichkeit nie passiert ist.

Zudem sind junge Kinder anfällig dafür, persönliche Daten in eine KI einzugeben, ohne die möglichen Folgen zu verstehen. Sie könnten beispielsweise einem Chatbot wie ChatGPT oder Copilot persönliche Informationen preisgeben, ohne zu wissen, wie diese Daten verwendet werden könnten.

Dies sind einige Gründe, warum wir von der Nutzung von KI durch Kinder abraten. Doch wir können schon jetzt Grundschulkinder aufklären und sie ermutigen, Medieninhalte kritisch zu hinterfragen. Kinder sollten frühzeitig lernen, wie sie ihre Privatsphäre schützen und verantwortungsbewusst mit Technologie umgehen können. Als Lehrerinnen und Lehrer sind Sie hier wichtige Vorbilder. Das Internet-ABC bietet Ihnen zahlreiche kostenlose Unterrichtsmaterialien rund um das Thema KI, mit denen Sie Ihre Schülerinnen und Schüler ganz einfach schulen und sensibilisieren können.

Bildung ist nicht nur Wissensvermittlung, sondern auch Wertevermittlung. Und Bildung ist eine Gemeinschaftsaufgabe, an der wir alle zusammen arbeiten sollten. Tauschen Sie sich aktiv mit Ihrem Kollegium, Ihren Schülerinnen und Schülern und den Eltern aus. Im Dialog lernen wir voneinander.

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Künstliche Intelligenz in 2 Minuten erklärt: Was ist eigentlich KI?

"Künstliche Intelligenz in 2 Minuten erklärt: Was ist eigentlich KI?" von https://www.ki-campus.org; Lizenz: CC BY-SA 4.0

Von KI spricht man, wenn Computersysteme Aufgaben erledigen, die eigentlich menschliche Intelligenz erfordern. Zum Beispiel Bilder erkennen, Entscheidungen treffen oder Dialoge führen. Dafür müssen die KI-Systeme mit Wissen und Erfahrung ausgestattet werden.

Das kann auf zwei Arten geschehen: Man kann jede einzelne Anweisung fest programmieren, sodass die Maschinen Schritt für Schritt Aufgaben lösen. Ähnlich wie bei einem Kochrezept oder einer Bauanleitung. Oder man setzt Programme ein, die selbst aus Daten lernen. Dadurch können sie relevante Informationen aufspüren, Rückschlüsse ziehen oder Vorhersagen treffen. Man spricht von maschinellen Lernverfahren.

Wahrscheinlich haben wir alle schon einmal mit KI zu tun gehabt:

  • Wenn wir online Filme schauen, Musik hören und einkaufen, erhalten wir dank KI-Empfehlungen, was uns gefallen könnte.
  • KI kann gesprochene Sprache in Text umwandeln und in eine andere Sprache übersetzt wieder ausgeben.
  • KI ist zentraler Bestandteil der Robotik. Roboter erleichtern unseren Alltag oder übernehmen anstrengende Tätigkeiten. Autonom fahrende Fahrzeuge erkennen durch KI ihre Umgebung und können darauf reagieren.
  • In der Medizin bekommt KI eine immer größere Bedeutung. Sie unterstützt Ärztinnen und Ärzte dabei, Krankheiten zu diagnostizieren. Aber auch Patientinnen und Patienten nutzen immer häufiger KI-basierte Apps für eine Erstdiagnose.
  • Im Bildungsbereich hilft KI dabei, Lernangebote individuell anzupassen, zum Beispiel auf digitalen Lernplattformen.

KI wird immer wichtiger. Wenn wir verstehen, wie KI funktioniert, können wir besser einschätzen, wo sie uns in Alltag und Beruf zur Seite stehen kann und wo wir lieber selbst entscheiden. KI wird den Menschen nicht ersetzen, sondern kann uns immer besser unterstützen. Dafür brauchen wir eine KI-kompetente Gesellschaft.  

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Würden Sie Künstliche Intelligenz für den Unterricht nutzen?


Was ist eigentlich generative KI?

"Generative KI in 2 Minuten erklärt" von https://www.ki-campus.org; Lizenz: CC BY-SA 4.0

Wenn neue Inhalte von Künstlicher Intelligenz erstellt werden, spricht man von generativer KI. Das können Texte und Bilder, aber auch Videos, Musik oder Stimmen sein. Dazu beschreibt man per Chat-Dialogfeld, was die KI erzeugen soll. Diese Beschreibung wird als "Prompt" bezeichnet.

Die KI-Tools liefern Antworten auf beliebige Fragen, fassen komplexe Inhalte zusammen und generieren in kürzester Zeit vielfältige Ideen. Je nach Anwendung können Kurzgeschichten, Gemälde, Programmiercode oder auch musikalische Kompositionen entstehen.

Grundlage für die Erstellung sind große Datenmengen, auf die das KI-System zurückgreift, um daraus Muster und Ähnlichkeiten abzuleiten. Die durch die KI produzierten Inhalte sind neu. Sie sind oft beeindruckend und nur schwer von denen zu unterscheiden, die Menschen kreiert haben.

Generative KI kann auch missbraucht werden: Bei den sogenannten "Deepfakes" werden mithilfe von KI realistisch wirkende Bilder oder Videos erzeugt und als echt ausgegeben. Auch KI-generierte Texte sind nur schwer als solche zu erkennen.

Außerdem kann die KI auch Antworten geben, die richtig klingen, aber falsch sind. Man nennt das "Halluzinieren". Entscheidend für die Qualität der erzeugten Inhalte ist zum einen die Qualität der zugrundeliegenden Daten und zum anderen die Qualität der Prompts.

Für einen souveränen Umgang mit generativer KI müssen wir lernen, die Tools mit sinnvollen Prompts zu steuern und sie reflektiert einzusetzen. Generative KI hat großes Potenzial und kann uns vielseitig unterstützen – zum Beispiel als Schreib- oder Lernpartner. Dabei sollte die KI die Fleißarbeit machen und der Mensch die Fakten verantworten.  

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Gefahren und Nachteile der Nutzung von KI

Kontrollfragen

Eine KI kann unzählige Perspektiven und Argumente analysieren, um die beste Antwort auf eine Frage zu finden. Das ist beeindruckend. Allerdings muss diese Antwort nicht immer objektiv sein.  Stellen Sie sich folgende Fragen:

  • Wer hat die KI programmiert?
  • Was für ein Datensatz liegt der KI vor?
  • Wie finanziert sich die KI?
  • Was steht in den Nutzungsbedingungen?
  • Werden die Eingaben gespeichert und an Dritte weitergegeben?

KI-Algorithmen personalisieren unsere Erfahrungen im Internet. Sie können uns Inhalte zeigen, die unseren Ansichten und Interessen entsprechen (auch "Informationsblase" genannt). Dies kann unsere Sichtweise auf die Vielschichtigkeit unserer Welt einschränken.

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Biases beim Maschinellen Lernen: Welche Auswirkungen haben verzerrte Trainingsdaten?

"Biases beim Maschinellen Lernen: Welche Auswirkungen haben verzerrte Trainingsdaten?" von der Otto-Friedrich-Universität Bamberg für https://www.ki-campus.org; Lizenz: CC BY-SA 4.0

Für Maschinelles Lernen benötigt der Computer Trainingsdaten. Aus diesen Daten lernt der Computer. Es ist sehr wichtig, dass der Computer mit vielen und hochwertigen Daten lernt.

Doch woher stammen diese Trainingsdaten? Mit welchen Daten ein Computer lernt, entscheiden wir Menschen. Zum Beispiel wählen Linguistinnen und Linguisten Sprachaufnahmen aus und stellen diese dem Computer bereit. Daraus kann der Computer lernen, Sprachbefehle zu verstehen.

Die Qualität der Trainingsdaten ist sehr wichtig. Lernt der Computer beispielsweise nur mit Sprachaufnahmen von Frauen, sind die Trainingsdaten unausgewogen. Womöglich kann der Computer dann Männer nicht verstehen.

Durch unausgewogene Trainingsdaten entsteht eine Verzerrung, auch "Bias" genannt. Einige Szenarien werden in den Daten bevorzugt, andere benachteiligt oder ausgeschlossen. Durch verzerrte Trainingsdaten trifft der Computer verzerrte Entscheidungen. Für einen Bias sind immer die Menschen verantwortlich, die die Trainingsdaten auswählen.

Es gibt keine Sicherheit, dass ein Computer immer absolut richtig entscheidet. Durch eine große Menge hochwertiger, ausgewogener Trainingsdaten lässt sich das Risiko eines Bias aber verkleinern. Denn: Die Entscheidungen eines Computers sind immer nur so gut wie seine Trainingsdaten.  

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Framing

Framing beschreibt den Effekt, dass unterschiedliche Formulierungen zu unterschiedlichen Einstellungen führen können, obwohl der Inhalt gleichbleibt. Stellen Sie sich vor, Sie lesen 2 Nachrichten über KI:

  1. "Künstliche Intelligenz kann uns bei der Lösung von Problemen unterstützen."

  2. "Künstliche Intelligenz bedroht unsere Privatsphäre und Kontrolle."

Obwohl beide Sätze KI-Potenziale beschreiben, erzeugen sie unterschiedliche Eindrücke. 

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KI-Halluzinationen

KI-Halluzinationen äußern sich darin, dass KI-Systeme plausibel klingende Informationen erzeugen, die jedoch bei genauerer Prüfung keine solide Grundlage haben. Sie "erfinden" Antworten, ohne den tatsächlichen Kontext zu verstehen.

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Fake News

Fake News sind Meldungen, die echt wirken, aber Aussagen beinhalten, die nicht der Wahrheit entsprechen.

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Deepfakes

Deepfakes sind täuschend echte Videos, die mithilfe von KI erstellt werden. Politikerinnen und Politiker, Prominente und sogar Lehrkräfte können Betroffene von Deepfakes werden. Daher ist es unverzichtbar zu lernen, wie wir solche Manipulationen erkennen und bestenfalls schon präventiv vermeiden können (Datenschutz!).

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Medienkompetenz gegen Desinformation

Eine KI ist nur so gut wie ihr Datensatz, ihr Algorithmus und ihr Prompt!

Sensibilisieren Sie Ihre Klassen für potenziellen Fallstricke und Herausforderungen im Umgang mit KI und Soziale Medien. Durch Medienkompetenz können wir Kinder befähigen, informierte Entscheidungen zu treffen und sich vor Desinformation zu schützen. Hinterfragen Sie die Ergebnisse von KI-Systemen kritisch gemeinsam in der Schule, um unsere Demokratie und Meinungsvielfalt zu verteidigen.

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Lebenslange Lernkompetenzen und KI

Warum sind lebenslange Lernkompetenzen im Umgang mit KI-Technologien wichtig?

Wir sind täglich von neuen Technologien und Informationen umgeben. Lebenslanges Lernen unterstützt uns dabei. Aber was bedeutet das genau, und wie können wir es nutzen, um mit Künstlicher Intelligenz (KI) umzugehen?

Lebenslange Lernkompetenzen ermöglichen es uns, kontinuierlich zu lernen und uns im Laufe des Lebens neues Wissen und neue Fähigkeiten anzueignen. In einer Welt, die sich ständig verändert, sind diese Kompetenzen unverzichtbar - das gilt für Kinder wie Erwachsene. Denn lebenslanges Lernen ist ein entscheidender Faktor für persönliches Wachstum und beruflichen Erfolg.

Warum sind diese Kompetenzen besonders im Umgang mit KI-Technologien wichtig? Künstliche Intelligenz entwickelt sich ständig weiter und bringt neue Herausforderungen mit sich. Um diese Herausforderungen zu meistern und die Möglichkeiten von KI voll auszuschöpfen, sind Fertigkeiten wie

  • Problemlösung,
  • kritisches Denken,
  • Selbstregulierung,
  • Zusammenarbeit und
  • die Fähigkeit, Informationen zu finden und zu bewerten,

notwendig.

Durch die Entwicklung von lebenslangen Lernkompetenzen können wir uns besser an die sich ändernden Anforderungen der KI-Technologie anpassen. Wir werden besser darin, komplexe Probleme zu lösen, Informationen kritisch zu bewerten und neue Wege zu gehen. Diese Fertigkeiten ermöglichen es uns, erfolgreich mit KI-Technologien umzugehen und von ihren Vorteilen zu profitieren.

12 Tipps, um lebenslange Lernkompetenzen zu fördern

  1. Ermutigen Sie Schülerinnen und Schüler, neugierig zu sein und Fragen zu stellen.
  2. Fördern Sie die Lust am Entdecken und Forschen.
  3. Gestalten Sie den Unterricht so, dass er interessant und motivierend ist.
  4. Verknüpfen Sie Lerninhalte mit realen Beispielen und praktischen Anwendungen.
  5. Betonen Sie, dass Wissen dynamisch und veränderlich ist.
  6. Lernen hört nie auf, und es gibt immer etwas Neues zu entdecken.
  7. Vermitteln Sie den Schülerinnen und Schülern Lernstrategien.
  8. Zeigen Sie, wie man Informationen recherchiert, organisiert und kritisch bewertet.
  9. Ermutigen Sie dazu, eigene Lernziele zu setzen.
  10. Unterstützen Sie individuelle Interessen und Stärken.
  11. Schaffen Sie eine offene und positive Atmosphäre im Klassenzimmer.
  12. Nutzen Sie moderne Technologien und vielfältige Materialien.

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KI-Unterrichtsmaterialien

Das Internet-ABC unterstützt Lehrkräfte dabei, wichtige Kernbotschaften im Umgang mit Künstlicher Intelligenz zu vermitteln und die Medienkompetenz von Kindern zu stärken. Nutzen Sie die kostenlosen Inhalte des Internet-ABC, um diese Botschaften ohne viel Vorbereitung zu vermitteln:

  1. Schütze deine Daten.
  2. Prüfe Informationen.
  3. Denke selbstständig.
  4. Bleib wachsam.

Für jede Kernbotschaft finden Sie in den nachfolgenden Abschnitten passende Inhalte des Internet-ABC.


1. Schütze deine Daten

Kinder sollten verstehen, wie wichtig es ist, ihre persönlichen Daten im digitalen Raum zu schützen. Bringen Sie den Kindern bei, welche Informationen sie teilen können und welche besser privat bleiben sollten, um ihre Sicherheit und Privatsphäre zu gewährleisten.

Namen, Schuldaten, Adressen und Informationen zum Privatleben sollten keinesfalls in KI-Anwendungen eingegeben werden!

3.5. Datenschutz – das bleibt privat!

Dieses Lernmodul erklärt Kindern den Unterschied zwischen privat und öffentlich. Es zeigt zudem auf, wie und wo sie Spuren im Internet hinterlassen. 

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Themenmonat Datenschutz

Was bedeutet "Datenschutz"? Mit persönlichen Informationen sollte man immer sehr vorsichtig umgehen – besonders im Internet. Warum? Das erfahren Kinder im Themenmonat Datenschutz.

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Themenmonat Künstliche Intelligenz

Im Themenmonat Künstliche Intelligenz (KI) können Kinder Informationen über KI erfahren und aktiv mitreden. Zur Auswahl stehen Meldungen, ein KI-Quiz und Kinderforen.

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2. Prüfe Informationen

In einer Welt voller digitaler Inhalte ist es von großer Bedeutung, dass Kinder lernen, Quellen zu überprüfen und kritisch zu hinterfragen, was sie online finden. Mit den Inhalten des Internet-ABC können Sie die Kinder ermutigen, Beiträge mit Kindersuchmaschinen zu finden und zu prüfen, bevor sie den Inhalten Glauben schenken.

1.2. Suchen und Finden im Internet

Wie und wo können Kinder Informationen im Internet finden? Und wie funktionieren Suchmaschinen überhaupt?

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3. Denke selbstständig

Selbstständiges Denken ist eine Schlüsselkompetenz, die wir unseren Schülerinnen und Schülern vermitteln möchten. Ermutigen Sie die Kinder, die durch KI-Algorithmen personalisierten Online-Inhalte zu hinterfragen. Auch können Sie die Urheberrechte und Quellenangaben im Zusammenhang mit KI-generierten Inhalten in der Klasse besprechen.

Was sind eigentlich Algorithmen?

Welche Vor- und Nachteile haben Algorithmen? Zusammen mit dem Känguru Jumpy lernen Schülerinnen und Schüler im Lernmodul "4.2. YouTube, Streaming und Bildschirmzeiten", welchen Einfluss Algorithmen auf die Meinungsbildung haben können.

Text und Bild aus Künstlicher Intelligenz

Sollte man mit Künstlicher Intelligenz Texte für Referate erstellen? Was sind die Vor- und Nachteile Künstlicher Intelligenz? Diesen Fragen stellen sich Eichhörnchen Flizzy und Ameisenbär Percy im Lernmodul "4.1.Text und Bild - kopieren und weitergeben". Jetzt entdecken!

4. Bleib wachsam

Auch ist es wichtig, dass Kinder sich der potenziellen Risiken bewusst sind, die mit der Nutzung von KI verbunden sein können. Was sind Anzeichen für Falschmeldungen? Und wie kann man sich vor Desinformation schützen?

Themenmonat Fake News

Im Themenmonat Fake News können Kinder Falschmeldungen erkennen - mit den Tipps des Internet-ABC! Ihr Wissen können sie in einem Quiz testen und ihre Meinung online teilen. 

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Fragen und Antworten zur Nutzung von KI im Unterricht

Darf ich KI zur Unterrichtsvorbereitung nutzen?

Tauschen Sie sich vorab mit der Schulleitung, mit den schulischen Datenschutzbeauftragten und im Kollegium aus, welche KI-Anwendungen im Unterricht möglicherweise vorgeführt werden dürfen und entwickeln Sie gemeinsame Richtlinien. Probieren Sie es anschließend gerne Prompts mit KI-Anwendungen wie ChatGPT oder Copilot aus! Prompts sind Anweisungen oder Fragen, die an Künstliche Intelligenzen gerichtet werden, um spezifische Aufgaben zu erfüllen.

Einfache Prompts

"Was ist die Hauptstadt von Frankreich?"

"Berechne 15% von 200."

"Schreibe einen Satz über den Frühling."

Megaprompts

Megaprompts sind komplexere Anweisungen, die umfangreiche Antworten oder kreative Inhalte erzeugen können. Ein Megaprompt für den hessischen Schulunterricht kann wie folgt aussehen:

"Du bist eine höchstkompetente Grundschullehrkraft mit über 30 Jahren Berufserfahrung.

Erstelle einen Unterrichtsentwurf für eine Unterrichtsstunde (45 Minuten) nach dem 'Praxisleitfaden Medienkompetenz — Bildung in der digitalen Welt' des Hessischen Kultusministeriums gemäß des KMK-Beschlusses 'Bildung in der digitalen Welt – Strategie der Kultusministerkonferenz' vom 08.12.2016 für Primarstufe und Sekundarstufe I, um im Kompetenzbereich "Suchen, Verarbeiten und Aufbewahren' die Kompetenz '1.2 Auswerten und Bewerten › Informationen und Daten analysieren, interpretieren und kritisch bewerten › Informationsquellen analysieren und kritisch bewerten' von Schülerinnen und Schülern der 4. Klasse zu stärken.

Definiere tabellarisch die Lernziele und die damit verbundenen Unterrichtsmethoden, Beispielaufgaben und den Zeitaufwand."

Es geht aber auch einfacher:

"Erstelle eine detaillierte Lektionsplanung für das Thema 'Bruchrechnen' für die 4. Klasse."

"Verfasse einen Tagebucheintrag eines 10-jährigen britischen Mädchens."

"Entwickle personalisierte Übungen zur Multiplikation für Schüler:innen mit unterschiedlichem Leistungsstand."

"Erstelle einen Lückentext zum Thema X."

Gute Ergebnisse erzielen - mit Prompt Engineering

Prompt Engineering bezieht sich auf den Prozess, bei dem präzise formulierte Anweisungen oder Fragen, sogenannte "Prompts", für KI-Systeme entwickelt werden. Wie sieht gutes Prompt Engineering aus?

  • Weisen Sie der KI vorab eine kompetente Rolle zu.
  • Definieren Sie die Rahmenbedingungen und Richtlinien. Wer ist die Zielgruppe? Welche Ziele und Vorgaben sollten berücksichtigt werden?
  • Formulieren Sie Ihre Aufgabenstellung so präzise wie möglich, ohne dabei personenbezogene Daten preiszugeben. Vermeiden Sie komplexe Fachbegriffe oder Slang, da ChatGPT möglicherweise nicht alle Begriffe kennt.
  • Tipp: Einige KI produzieren hochwertigere Ergebnisse, wenn Sie die Prompts gendersensibel formulieren!  
  • Testen Sie die Prompts regelmäßig mit verschiedenen KI, um die Prompts zu evaluieren und zu optimieren.

Mit präzisen und gut durchdachten Prompts können Sie das volle Potenzial von textgenerierenden KI im Unterricht nutzen! 

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Wie gehe ich damit um, wenn Schülerinnen und Schüler die KI nutzen, dies aber nicht angeben?

Entwickeln Sie Richtlinien. Grundsätzlich raten wir aus Gründen des Datenschutzes und des Urheberrechts davon ab, dass Grundschulkinder KI-Anwendungen nutzen. Hinzu kommen die Altersbeschränkungen der einzelnen KI-Anwendungen. In jedem Fall können Sie jedoch bereits KI-erstellte Inhalte in der Klasse besprechen. Hierfür sind folgende Informationen hilfreich: 

  • Angabe der KI
    Erklären Sie den Schülerinnen und Schülern, dass die Ergebnisse von KI stammen und nicht von Menschenhand geschrieben wurden.
     
  • Angabe des Erstellungsdatums
    Vermerken Sie das Erstellungsdatum der KI-generierten Inhalte. So können die Kinder nachvollziehen, wann sie erstellt wurden.
     
  • Angabe des Prompts (KI-Eingabe)
    Zeigen Sie den Schülerinnen und Schülern den ursprünglichen Text oder die Eingabe, die der KI als Grundlage diente.

Diese Transparenz hilft den Kindern zu verstehen, wie KI funktioniert und fördert ihre Medienkompetenz.

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Darf ich Klassenarbeiten mit KI korrigieren?

Nein. Für die Verwertung von Schülerwerken ist gemäß dem Urheberrecht die Einwilligung des Urhebers notwendig. Geben Sie beispielsweise von Schülerinnen und Schülern verfasste Texte in eine KI-Anwendung ein, könnten Sie möglicherweise den Datensatz der KI mit dem geistigen Eigentum Ihrer Schülerinnen und Schülern anfüttern.

  • Gemäß § 7 UrhG entsteht das Urheberrecht automatisch mit der Schöpfung eines Werkes. Das bedeutet, dass Schülerinnen und Schüler automatisch Urheberrechte an ihren eigenen Werken haben, sobald sie diese erstellen.
     
  • Nach dem UrhG (insbesondere § 15 UrhG) hat der Urheber das ausschließliche Recht, sein Werk zu verwerten. Dazu gehört unter anderem das Recht zur Vervielfältigung, Verbreitung und öffentlichen Zugänglichmachung.
     
  • Gemäß § 31 UrhG ist die Einwilligung des Urhebers erforderlich, wenn sein Werk vervielfältigt, verbreitet oder öffentlich zugänglich gemacht werden soll. Dies gilt auch für den Einsatz von KI zur Verarbeitung von Werken.
     
  • Das UrhG regelt auch die Nutzung fremder Werke. Wenn jemand Texte von Schülern in eine KI-Anwendung eingibt, um sie zu korrigieren, könnte dies als Nutzung fremder Werke betrachtet werden, für die eine Einwilligung der Urheber erforderlich ist.

Aufgrund dieser Rechtelage raten wir von einer KI-Anwendung zu Korrekturen fremder Werke ab. Haben Sie dazu fragen? Dann können Sie sich an Ihre Schulleitung und die Datenschutzbeauftragten Ihrer Schule wenden.

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Darf ich Zeugnisse mithilfe von KI schreiben?

Sie können allgemeine Textabschnitte und Formulierungen mithilfe eigener Stichpunkte generieren. Eine Eingabe personenbezogener Daten von Schülerinnen und Schülern ist jedoch dringend zu vermeiden und nicht erlaubt (Art. 4 Nr. 1 DSGVO)! 

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Auswahl an KI-Tools

  • ChatPDF: Austausch mit der KI über PDF-Dateien
  • Deepl Write: Text kann stilistisch umgeschrieben werden
  • Perplexity AI: Texterstellung mit dem Verweis auf konkrete Quellen

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Nutzen Sie KI bereits? Falls ja, mit welchen KI-Anwendungen arbeiten Sie?

Bitte beachten: Beleidigungen und private Angaben (Adresse, Telefonnummer, Schule) werden nicht veröffentlicht, sondern gelöscht.
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