Neue Medien sollten heutzutage einen festen Platz im Unterricht haben. In der Lebenswirklichkeit von Kindern nehmen Medien eine zentrale Rolle ein. Sie gebrauchen sie ebenso selbstverständlich wie die Erwachsenen. Nach Spaß und Spannung ist der Wissenserwerb bei Kindern der häufigste Motivationsgrund, um Medien zu nutzen. Bücher, Radio, Fernsehen, Computer und Internet bieten Kindern ganz unterschiedliche Möglichkeiten, sich zu bilden.

Um den Erfahrungs-, Erlebnis- und Informationshorizont von Kindern zu erweitern, ist es die Aufgabe von Schulen, Medien als Bildungsmaterial von Anfang an bereit zu halten. Ob nun ästhetische, naturwissenschaftlich-mathematische oder sprachliche Bildung - der Bildungsauftrag wird an Schulen mithilfe unterschiedlicher Medien umgesetzt. Computer und Internet nehmen dabei an Bedeutung zu.

Internet als Ergänzung

Vor allem das Internet stellt dabei eine ideale Ergänzung zum Schulbuch dar. Vielfältige, kindgemäß aufbereitete und aktuelle Informationen lassen sich mithilfe des Internets in den Unterricht holen. Das Internet sollte dabei aber nicht als Allheilmittel verstanden werden. Sinnvoll eingesetzt kann es eine wichtige und interessante Erweiterung des Lernens in der Schule abgeben. 

Mit Hilfe von Suchmaschinen oder Portalen können die Kinder nach Informationen zu Themen suchen, die gerade im Unterricht behandelt werden. Das Internet erweitert so die Möglichkeiten der schulischen Bibliothek oder der Schulbücher. 

Informationen sind aber noch nicht alles. Aus Information muss Wissen werden. Die nach gezielter Anweisung im Internet selbst gefundenen Lösungen zu den von der Lehrkraft gestellten Aufgaben prägen sich bei Kindern leichter ein als vorgegebene. Sie müssen die Informationen suchen, lesen, die für eine Aufgabe relevanten dabei herausfiltern und aufschreiben. Dieser Vorgang ist weitaus komplexer und deshalb nachhaltiger als ein einfaches Frage- und Antwortsystem.

Hinzu kommt, dass es viele sehr gut gestaltete Internetseiten gibt, die diese Informationen professionell und kindgemäß verpacken, durch Bilder veranschaulichen und durch interaktive Spiele spannend und interessant machen. Sich eine Lösung praktisch selbst zu erarbeiten (zu "erklicken", zu erspielen), macht mehr Spaß, als sie fertig vorgesetzt zu bekommen. Und: Spaß am Unterricht ist durchaus legitim, um nicht zu sagen, eine Grundvoraussetzung für seine Effektivität.

Themen ausklammern?

Nicht alle Kommunikationsformen (zum Beispiel das Chatten) werden bereits von jüngeren Kindern genutzt, weil eine gewisse Fertigkeit und Schnelligkeit im Umgang mit der Tastatur Voraussetzung ist, die sie in diesem Alter noch nicht haben. Das heißt aber nicht, dass man diese Themen ausklammern sollte. 

Lehrerinnen und Lehrer haben den Auftrag, die Medienkompetenz der Kinder zu schulen. Dazu gehört, ihnen die Nutzung der Medien zu erklären, also zu zeigen, wie es geht, aber auch, sie auf Gefahren aufmerksam zu machen, sie eindringlich zu warnen und ihnen Verhaltensmuster an die Hand zu geben, die sie im Notfall schützen.

Ein Medium ganz aus dem Unterricht zu verbannen, weil es Gefahren birgt, ist nicht nur engstirnig, sondern geht eindeutig am Erziehungsauftrag der Schule vorbei.